27. Juli, 2024

Wirtschaft

Chinas Inflationstrend setzt sich fort: Verbraucherpreise im April leicht gestiegen

Chinas Inflationstrend setzt sich fort: Verbraucherpreise im April leicht gestiegen

Die Inflation in China nimmt weiter ihren Lauf. Im April dieses Jahres verzeichnete das Statistikamt in Peking einen moderaten Anstieg des Verbraucherpreisindexes um 0,3 Prozent im Jahresvergleich. Dies bekräftigt den sich fortsetzenden Inflationstrend in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Auch gegenüber dem Vormonat wurde eine marginale Erhöhung von 0,1 Prozent festgestellt. Ein auffälliger Anstieg der Verbraucherpreise um 0,7 Prozent im Jahresvergleich wurde im Februar registriert, beeinflusst durch das Frühlingsfest – eine für die chinesische Wirtschaft signifikante Urlaubszeit. Doch im darauf folgenden Monat März zeigte die Inflationsentwicklung eine entspanntere Phase.

Noch vor Kurzem kämpfte das Land mit der gegenteiligen Problemstellung: Von Herbst letzten Jahres bis einschließlich Januar erlebte China Deflationstendenzen mit einem entsprechenden Preisverfall. Obwohl dies kurzfristig als positiver Aspekt für Verbraucher gesehen werden kann, warnen Wirtschaftsexperten davor, dass Deflation langfristig die wirtschaftliche Dynamik schwächt. Grund dafür ist, dass geringere Unternehmenseinnahmen zu Lohnkürzungen und somit zu einem Rückgang der Arbeitsplatzsicherheit führen können.

Als weiteres Zeichen für eine verhaltene Konsumtätigkeit der Privathaushalte werden die angespannten Verbraucherpreise angesehen. Zudem beeinträchtigen eine hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen, eine tiefgreifende Immobilienkrise und eine üppige Schuldenlast der lokalen Regierungen den Wachstumsmotor des Landes.

Trotz Herausforderungen nimmt das Reiseaufkommen in China wieder zu. Offizielle Zahlen aus dem Tourismussektor belegen einen Anstieg der Reiseaktivitäten während der Feiertage zum Tag der Arbeit am 1. Mai – diese lagen über dem Niveau von 2019, der Zeit vor der Pandemie. Doch selbst die erhöhte Reisetätigkeit kann nicht überdecken, dass weniger Geld pro Kopf ausgegeben wird, was die Anstrengungen der Regierung zur Belebung des privaten Konsums bremst. Bislang hat sich Peking gegen umfassende Konjunkturmaßnahmen entschieden, während einige Experten einen stärkeren Binnenkonsum als effektiveren Weg zur nachhaltigen Steigerung des Wirtschaftswachstums ansehen.