02. Mai, 2025

Wirtschaft

Cathay Pacific überprüft gesamte A350-Flotte nach Triebwerksvorfall

Cathay Pacific überprüft gesamte A350-Flotte nach Triebwerksvorfall

Die Fluggesellschaft Cathay Pacific Airways hat angekündigt, alle 48 ihrer Airbus A350 Großraumjets nach einem Zwischenfall während eines Fluges von Hongkong nach Zürich zu überprüfen. Der Vorfall ereignete sich kurz nach dem Start der fünf Jahre alten A350-1000 Maschine, die daraufhin zwei weite Kreise flog und Treibstoff über dem Meer abließ, bevor sie sicher nach Hongkong zurückkehrte. An Bord identifizierte die Airline einen Bauteildefekt im Triebwerk, das vom britischen Hersteller Rolls-Royce stammt.

Cathay Pacific gab bekannt, dass es sich um das erste derartige Versagen dieses Typs bei einem A350 Flugzeug weltweit handelte. Insiderinformationen zufolge handelte es sich bei dem defekten Bauteil um eine Treibstoffdüse im Trent XWB-97 Triebwerk, das in der A350-1000 verwendet wird. Die Fluggesellschaft inspiziert präventiv nicht nur ihre 18 A350-1000, sondern auch die 30 im Einsatz befindlichen A350-900 Maschinentypen.

Die Airbus A350 Flugzeuge, ausgelegt für Langstreckenflüge, gibt es in zwei Varianten: die A350-900 und die größere A350-1000. Beide Modelle nutzen ausschließlich Rolls-Royce Triebwerke. Laut Cathay Pacific müssen mehrere ähnliche Triebwerkskomponenten ersetzt werden, ohne jedoch nähere Angaben zu den betroffenen Modellen zu machen.

Rolls-Royce hat bislang nicht auf Anfragen zu dem Vorfall reagiert, erklärte jedoch, man sei sich des Problems bewusst und werde eng mit der Airline, Airbus und den zuständigen Behörden zusammenarbeiten. Weltweit sind 88 A350-1000 im Einsatz, wobei die größten Betreiber Qatar Airways mit 24 Maschinen und British Airways sowie Cathay Pacific jeweils mit 18 Maschinen sind. Insgesamt sind weltweit 520 Airbus A350-900 in Betrieb.

Nach dem Vorfall hat Cathay Pacific 24 Rückflüge zwischen Hongkong und mehreren asiatischen Destinationen wie Sydney, Osaka und Tokio bis Mittwoch abgesagt. Weitere Annullierungen könnten folgen, da die Überprüfungen der Triebwerke weitergehen.

Japan Airlines (JAL) und China Airlines, die ebenfalls A350 Flugzeuge betreiben, überwachen die Situation genau, haben jedoch ihre Flüge vorerst nicht eingestellt. JAL hat Rolls-Royce um weitere Informationen gebeten und wird entsprechend reagieren. China Airlines erklärte, dass ihre Operationen bislang unbeeinträchtigt seien.

Der Broker Jefferies berichtete, dass bis Ende Juni 234 Trent XWB-97 Triebwerke an Kunden ausgeliefert wurden. Trotz des Zwischenfalls am Montag fielen die Aktien von Cathay Pacific im frühen Handel am Dienstag nur um 0,5 %.