19. Dezember, 2025

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Bundesumweltminister Schneider befürwortet bilaterales Abkommen zur Gasförderung zwischen Deutschland und den Niederlanden

Der Bundesumweltminister Carsten Schneider hat sich klar hinter das kürzlich zwischen Deutschland und den Niederlanden geschlossene Abkommen zur Gasförderung in der Nordsee, speziell vor der Küste Borkums, gestellt. In einem ausführlichen Interview betonte Minister Schneider, dass das Abkommen ein sorgfältig genehmigtes Verfahren sei, das seine uneingeschränkte Unterstützung genießt. Gleichzeitig verdeutlichte er die hervorgehobene Rolle des Meeresschutzes innerhalb der Vereinbarung und unterstrich, dass entsprechende umweltschützende Maßnahmen Bestandteil der bilateralen Verpflichtungen sind.

Während die Grundlagen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden für die Gasförderung bereits festgelegt sind, steht die endgültige Zustimmung auf der deutschen Seite noch aus. Der Bundesrat wird in seiner nächsten Sitzung am kommenden Freitag erstmalig über das Abkommen beraten. Eine verbindliche Entscheidung wird jedoch erst nach einem anschließenden Beschluss des Bundestages erwartet.

Darüber hinaus verfolgt Minister Schneider ambitionierte Pläne zum Schutz der maritimen Ökosysteme. Die Bundesregierung plant, die Förderung von Öl und Gas in sechs speziell ausgewiesenen Meeresschutzgebieten der Nord- und Ostsee zu untersagen. Schneider hob hervor, dass die Unterstützung des Bundestages für diese Initiative unerlässlich sei, und wies darauf hin, dass es sich hierbei um eine der größten Erweiterungen oder Stärkungen der Meeresschutzgebiete in der Geschichte Deutschlands handeln könnte. Derzeit umfassen die Schutzgebiete in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands etwa 10.000 Quadratkilometer und schränken bereits bestimmte kommerzielle Aktivitäten ein.

Jedoch bleibt das Gasfeld vor Borkum von den neuen Schutzregelungen unberührt, was darauf hindeutet, dass es weiterhin für Förderzwecke genutzt werden kann. Im Gegensatz dazu könnten benachbarte Gasfelder des niederländischen Unternehmens One-Dyas künftig von einem Förderverbot betroffen sein, sollten die neuen Regelungen in Kraft treten. Diese differenzierte Herangehensweise zeigt die Komplexität der Umsetzung von Umweltmaßnahmen und verdeutlicht den Balanceakt zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem dringenden Bedarf an erhöhtem Umweltschutz.