21. August, 2025

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Brüssel verstärkt Druck auf Shein: EU fordert Transparenz

Brüssel verstärkt Druck auf Shein: EU fordert Transparenz

Die Europäische Kommission hat dem asiatischen Modegiganten Shein den Daumen auf die sprichwörtliche Brust gesetzt. Mit einem offiziellen Auskunftsersuchen beruft sich die Brüsseler Behörde auf das EU-Gesetz für digitale Dienste, den Digital Services Act (DSA), und fordert umfassende Aufklärung über den Umgang mit illegalen Waren und den zugrunde liegenden Empfehlungssystemen auf der Plattform. Besonders im Fokus stehen die Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher und der persönlichen Daten der Nutzer, wie die Behörde verlauten ließ.

Bis zum 27. Februar ist Shein nun in der Pflicht, die geforderten Informationen zu liefern. Die Konsequenzen aus den eingereichten Antworten wird die EU-Kommission danach sorgfältig abwägen. Sollten die gelieferten Informationen als falsch, unvollständig oder irreführend erachtet werden oder eine Weigerung zur Beantwortung der Fragen erfolgen, drohen empfindliche Geldstrafen.

Eine Unternehmenssprecherin erklärte, dass Shein die Ziele der EU-Kommission teile, um den Verbrauchern in der EU ein sicheres Einkaufserlebnis zu gewährleisten. Das Unternehmen arbeite intensiv daran, die Anfrage der Kommission zeitnah zu beantworten. Shein, ursprünglich in China gegründet und heute in Singapur ansässig, zählt zu den größten Modehändlern weltweit.

Der Digital Services Act verpflichtet Plattformen, illegale Inhalte schnell von ihren Seiten zu entfernen und bietet Nutzern erweiterte Möglichkeiten zur Meldung solcher Inhalte. Größere Dienste stehen unter strengerer Beobachtung und riskieren hohe Geldbußen, die bis zu sechs Prozent ihres jährlichen weltweiten Umsatzes erreichen können, sollten sie gegen die Regelungen verstoßen.

Darüber hinaus initiierte die EU-Kommission kürzlich eine separate Untersuchung zu Shein, um das Vorgehen der Plattform hinsichtlich missbräuchlicher Vertragsbedingungen und fragwürdiger Geschäftspraktiken zu überprüfen. Diese Untersuchung erfolgt in Zusammenarbeit mit den nationalen Verbraucherschutzbehörden und steht unter Aufsicht der Kommission.

Trotz der zunehmenden Kritik erfreut sich der Onlinehändler Shein in Deutschland, insbesondere aufgrund seiner günstigen Preise, großer Beliebtheit. Dennoch stehen Handelsvertreter, Politiker und Verbraucherschützer den niedrigen Produktpreisen und den damit verbundenen Wettbewerbsbedingungen skeptisch gegenüber.