Vom Transfermeister zum Sparmodus
Nach Jahren lukrativer Spielertransfers fiel die Ausbeute in der abgelaufenen Saison mager aus. Das Ergebnis aus Transfergeschäften sank von 97,9 auf 37,8 Millionen Euro – ein Minus von mehr als 60 Millionen.
Dieser Einbruch erklärt den drastischen Rückgang des Konzerngewinns von 44,3 auf 6,5 Millionen Euro. Gerade bei Borussia Dortmund, wo die Transferbilanz traditionell einen zentralen Beitrag zum Jahresergebnis leistet, ist dieser Rückgang ein empfindlicher Schlag.
Umsatz auf Rekordniveau – aber Margen schrumpfen
Sportlich verpasste der BVB zwar die ganz großen Erfolge, wirtschaftlich gab es dennoch positive Signale: Mit 526 Millionen Euro lag der Umsatz um 3,3 Prozent höher als im Vorjahr – ein Bestwert in der Vereinsgeschichte. Wachstumstreiber waren vor allem die gestiegenen TV-Vermarktungserlöse und höhere Einnahmen aus Sponsoring und Werbung.
Doch dieser Rekordumsatz reichte nicht, um die geringeren Transfergewinne und das gesunkene operative Ergebnis zu kompensieren. Das Ebitda fiel um rund 34 Millionen Euro auf 115,9 Millionen Euro.
Dividende trotz Gewinnschwund
Überraschend will die Vereinsführung den Aktionären trotz des Gewinneinbruchs eine Dividende zahlen: Sechs Cent je Aktie sollen ausgeschüttet werden. Damit sendet der BVB das Signal, dass er trotz geringerer Überschüsse finanziell stabil dasteht.
Für Investoren bleibt jedoch die Frage, ob der Klub in den kommenden Jahren wieder zu seiner alten Transferstärke zurückfindet – oder ob steigende Kosten und ein intensiver Wettbewerb um Talente die Gewinnmargen dauerhaft unter Druck setzen.
Zwischen Geschäftsmodell und sportlichem Risiko
Borussia Dortmunds Erfolgsrezept der letzten Jahre war ein Mix aus sportlicher Wettbewerbsfähigkeit und cleveren Transfergewinnen. Bricht einer dieser Pfeiler weg, geraten auch die Finanzen ins Wanken.
Das Geschäftsjahr 2024/25 zeigt, wie abhängig der Verein von diesem Modell ist – und wie schnell sportliche und wirtschaftliche Realität auseinanderdriften können. Für die kommende Saison wird entscheidend sein, ob der BVB auf dem Transfermarkt wieder in die Offensive geht oder ob er sich mit einem schlankeren Kader wirtschaftlich absichern will.
Das könnte Sie auch interessieren:
