28. Dezember, 2025

Grün

Börsenschub auf Balkonien: Neue Regeln beflügeln deutsche Steckersolargeräte

Börsenschub auf Balkonien: Neue Regeln beflügeln deutsche Steckersolargeräte

Die Verbreitung von Balkonkraftwerken in Deutschland erreicht neue Höchststände. Laut Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur gingen im zweiten Quartal über 152.000 solcher Anlagen neu ans Netz – ein beeindruckender Anstieg von 52 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordhalter, dem zweiten Quartal 2023. Insgesamt sind derzeit mehr als 563.000 dieser kleinteiligen Solaranlagen gemeldet. Die tatsächlichen Zahlen könnten indes noch höher liegen, da es eine Nachmeldefrist gibt und einige Anlagen möglicherweise nicht registriert werden. Für zusätzlichen Schwung sorgt eine bevorstehende Entscheidung des Bundestages: Am Donnerstagabend wird voraussichtlich beschlossen, dass Mieter und Wohnungseigentümer zukünftig leichter ein Balkonkraftwerk anbringen können. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, bezeichnet dies als 'Booster für die Solarisierung von Balkonen' und prognostiziert eine weiter steigende Nachfrage. Bereits im letzten Quartal hatten politische Maßnahmen das Wachstum der Balkonkraftwerke unterstützt. Seit dem 1. April ist die Registrierung dieser Geräte vereinfacht worden, und ein im Mai in Kraft getretenes Solarpaket erlaubt nun die Nutzung einer normalen Steckdose, den vorübergehenden Einsatz älterer, nicht digitaler Zähler und eine erhöhte Leistungsgrenze von nun 800 Watt für Wechselrichter, gegenüber den früheren 600 Watt. Zusätzlich dürften sinkende Gerätepreise den Boom weiter angeheizt haben: In Baumärkten waren die Balkonkraftwerke kürzlich schon für wenige Hundert Euro erhältlich.