27. Juli, 2024

Wirtschaft

Bodenpersonal im Warnstreik – Lufthansa streicht Großteil der Flüge

Bodenpersonal im Warnstreik – Lufthansa streicht Großteil der Flüge

Die Lufthansa befindet sich seit der vergangenen Nacht im Griff eines umfassenden Warnstreiks, der vom Bodenpersonal unter der Leitung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) durchgeführt wird. Der Ausstand, der insbesondere die Drehkreuze Frankfurt und München hart trifft, zwingt die Airline zu einer weitreichenden Annullierung des Flugprogramms. Angesichts der 27-stündigen Streikdauer hat die Lufthansa vorausschauend den Wegfall von 80 bis 90 Prozent ihrer Flüge am Mittwoch eingerechnet, eine Maßnahme, die Leidtragende in beträchtlicher Anzahl hinnehmen müssen.

Die Streikaktion hat überdies Auswirkungen an den Standorten Hamburg, Berlin und Düsseldorf sowie auf das gesamte deutsche Flughafennetz, mit einer Streichung der Beförderungsdienste hauptsächlich nach Frankfurt und München. Für innerdeutsche Flugausfälle rät das Unternehmen seinen Kundinnen und Kunden zum alternativen Bahnverkehr und appelliert, auf einen Besuch am Flughafen zu verzichten, da dort keine Betreuung durch die Streikaktion möglich sei.

Inmitten der Turbulenzen bleibt ein Silberstreif am Horizont für Passagiere von Tochtergesellschaften der Lufthansa und anderen Airlines. Eurowings etwa, als Direktflugtochter des Konzerns, sowie die internationalen Schwesterunternehmen Swiss, Austrian und Brussels Airlines, sollen ihren Betrieb aufrecht erhalten. Darüber hinaus werden Kunden umgebucht, die von den Flugstreichungen betroffen sind.

Die Streiksituation, bei der am Mittwoch ebenfalls Streikversammlungen in Berlin und Frankfurt angesetzt sind, soll am Donnerstagmorgen ein Ende finden. Trotz der Erwartungen der Lufthansa, dass der Flugbetrieb bis Freitag wieder zur Normalität zurückkehren sollte, sind am Donnerstag noch vereinzelte Unregelmäßigkeiten in Form von Verspätungen und Ausfällen wahrscheinlich.

Die Auswirkungen des Streiks stellen sich regional unterschiedlich dar. Ein bedeutender Teil der Flüge in Bayern, Rhein-Main, Baden-Württemberg, Hamburg, Berlin/Brandenburg sowie NRW ist betroffen oder komplett gestrichen, was die Reisepläne zahlreicher Passagiere durcheinanderwirbelt. Einzig die Eurowings behält, nach eigenen Angaben, ihr Programm fest im Blick.

Der Streik ist die direkte Folge einer Auseinandersetzung um Gehaltserhöhungen und Vertragslaufzeiten. Verdi fordert dabei deutliche Lohnsteigerungen und eine konzernweite Inflationsausgleichsprämie. Die Lufthansa hält mit einem eigenen Angebot entgegen. Mit Spannung wird die nächste Verhandlungsrunde im Februar erwartet.