Ein Prozent vom Kuchen
Das Ziel ist so simpel wie gigantisch: AMBTS will langfristig ein Prozent der gesamten Umlaufmenge an Bitcoin erwerben. Bei maximal 21 Millionen Coins entspräche das 210.000 Stück – ein rechnerischer Kapitalbedarf von rund 23,5 Milliarden US-Dollar.
Noch vor dem geplanten IPO an der Euronext Amsterdam soll damit ein Portfolio aufgebaut werden, das institutionellen Anlegern den direkten Einstieg in Bitcoin erleichtert.
Europas Konter auf Saylor & Co.
Die Vorlage kommt aus den USA: Michael Saylors Strategy hat sich mit mehr als 629.000 BTC, rund drei Prozent der Umlaufmenge, längst zum institutionellen Bitcoin-Giganten aufgeschwungen.
AMBTS ist noch weit davon entfernt, tritt aber mit dem erklärten Anspruch an, Europa auf die Landkarte der Bitcoin-Treasuries zu setzen. Für einen Kontinent, der im Krypto-Sektor oft als Nachzügler gilt, wäre das ein symbolischer Befreiungsschlag.

Kapitalhunger in Milliardenhöhe
Dass der Plan nicht ohne Risiken ist, liegt auf der Hand. Bitcoin mag die stärkste Anlageklasse der vergangenen Dekade gewesen sein, doch die Preisentwicklung bleibt volatil.
Ein Kursrutsch würde den Kapitalbedarf für AMBTS sprunghaft erhöhen. Selbst im günstigsten Szenario braucht das Unternehmen Investoren mit tiefen Taschen – die Rede ist von milliardenschweren Tranchen über Jahre hinweg.
Timing oder Hybris?
Lucas Wensing, CEO von Amdax, gibt sich dennoch selbstbewusst: Die wachsende institutionelle Nachfrage nach Bitcoin sei ein Beleg für den richtigen Zeitpunkt. Mehr als zehn Prozent der Umlaufmenge würden bereits von Firmen, Staaten und Institutionen gehalten.
AMBTS will dieses Fenster nutzen, um institutionellen Anlegern in Europa ein reguliertes Vehikel zu bieten – notiert an einer der führenden Börsen Europas.
Signalwirkung für den Kontinent
Wann genau das IPO erfolgen soll, bleibt offen. Sicher ist nur: AMBTS wagt ein Projekt, das weit über die üblichen Krypto-Start-ups hinausgeht. Gelingt der Plan, könnte Europa im institutionellen Bitcoin-Markt ein Gegengewicht zu den USA entwickeln. Scheitert er, stünde ein Milliardenprojekt in den Büchern, das Anlegern wie Politikern als Mahnmal für überzogene Krypto-Euphorie dienen könnte.
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