22. Oktober, 2024

Politik

Biden kämpft sich ins Wahlkampffinale: Neuer Angriff nach TV-Debakel

Biden kämpft sich ins Wahlkampffinale: Neuer Angriff nach TV-Debakel

Nach einem desaströsen TV-Duell mit seinem Kontrahenten Donald Trump setzt US-Präsident Joe Biden alles daran, seine Anhänger zu mobilisieren und seine Präsidentschaftsambitionen zu verteidigen. Der 81-Jährige wies Forderungen nach einem Rückzug energisch zurück und setzte seinen Wahlkampf unbeirrt fort. Biden sammelte am Wochenende Spenden auf exklusiven Empfängen in New Jersey und den Hamptons, einem beliebten Wochenendziel der Reichen und Schönen. Bei einem Event räumte er ein: "Ich hatte keinen großartigen Abend, aber ich werde noch härter kämpfen." Biden und Trump streben beide eine Rückkehr ins Weiße Haus nach der Präsidentenwahl im November an. Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei Bidens TV-Auftritt als Fiasko gewertet wurde. Der Präsident stotterte, verlor den Faden und hinterließ einen unsicheren Eindruck, was eine Debatte über seine Eignung zum Kandidaten der Demokraten auslöste. Medien wie "New York Times" forderten unverhohlen seinen Rückzug. Das Biden-Team ging in die Offensive und betonte gegenüber Parteianhängern, dass das TV-Duell keine Veränderung in der Wahrnehmung der amerikanischen Bevölkerung bewirkt habe. Unterstützer und Spender wurden wiederum intensiv bearbeitet, um Vertrauen in Bidens Kandidatur zu stärken. Nancy Pelosi, eine führende demokratische Politikerin, verteidigte Biden offensiv und lenkte den Fokus auf Trumps Schwächen. Um Spenden zu sammeln, nahm Biden an mehreren nichtöffentlichen Veranstaltungen teil, unter anderem in East Hampton, wo ihn Hollywood-Stars wie Sarah Jessica Parker und Michael J. Fox unterstützten. Trotz einiger demonstrativer Proteste am Straßenrand, die Bidens Rücktritt forderten, zeigte sich der Präsident entschlossen und zuversichtlich. Laut seinem Team konnten bei einer Veranstaltung in New Jersey etwa 3,7 Millionen US-Dollar gesammelt werden. Nach den Veranstaltungen zog sich Biden nach Camp David, dem Landssitz der US-Präsidenten, zurück. Das Weiße Haus dementierte Berichte, dass das Treffen als Krisensitzung geplant sei und betonte, es handele sich um ein länger geplantes Familientreffen. Erste Lady Jill Biden spielt in dieser Phase eine wichtige Rolle. Die 73-Jährige gilt als engste Vertraute des Präsidenten und verteidigte ihn demonstrativ nach dem missglückten TV-Duell. Innerhalb der Demokratischen Partei bleibt die erste Reihe noch geschlossen hinter Biden, doch es rumort. Die nächsten Tage könnten entscheidend werden, abhängig davon, ob Bidens Umfragewerte unter dem schwachen Auftritt leiden. Beim Parteitag im August in Chicago soll Biden offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden. Theoretisch wäre ein kurzfristiger Wechsel möglich, doch dies halten Beobachter für unwahrscheinlich. Die Demokraten haben es versäumt, eine klare Nachfolgeregelung aufzubauen. Vizepräsidentin Kamala Harris ist unpopulär, und andere potenzielle Kandidaten wie Gavin Newsom und Gretchen Whitmer haben ebenfalls ihre Herausforderungen. Michelle Obama, früherer „First Lady“ und Lichtgestalt der Partei, gilt als illusorische Kandidatin.