Energie in Bewegung
Die Energiewende hat ein zentrales Element: Speicher. Ohne Batterien keine Elektroautos, keine stabilen Stromnetze, kein Fortschritt. Und genau hier setzt der L&G Battery Value-Chain ETF (ISIN: IE00BF0M2Z96) an. Der Fonds bündelt 38 Unternehmen aus allen Teilen der Batterieindustrie – von Rohstoffförderern bis zu Hochtechnologie-Herstellern – und bietet Anlegern damit direkten Zugang zu einem Markt, der wie kaum ein anderer vom globalen Umbau der Energieversorgung profitiert.
Seit Jahresbeginn legte der ETF über 40 Prozent zu, auf Zwölfmonatssicht sogar rund 50 Prozent. Doch hinter dem beeindruckenden Kursfeuerwerk steckt eine Branche im Umbruch, in der politische Weichen, Rohstoffpreise und technologische Sprünge gleichermaßen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Von Lithium bis Ladechip – ein globales Netzwerk
Die Batterieproduktion ist längst keine regionale Industrie mehr. Sie reicht von australischen Lithiumminen über koreanische Zellwerke bis zu amerikanischen Halbleiterproduzenten. Der ETF bildet diese globale Wertschöpfungskette physisch vollständig ab – und damit auch ihre Chancen und Risiken.
Zu den größten Positionen gehören Delta Electronics, SolarEdge Technologies, Eos Energy Enterprises, Hyundai Electric & Energy und Ivanhoe Electric. Gemeinsam machen sie ein Viertel des Fondsvolumens aus. Im November wird der Index turnusgemäß neu gewichtet – dann gilt wieder Gleichstand für alle.
Das Fondsvolumen liegt bei rund 550 Millionen Euro. Damit ist der L&G Battery Value-Chain ETF der größte Batterie-ETF weltweit. Regional dominieren die USA, Asien und Australien. Branchenmäßig ist das Portfolio breit aufgestellt: Konsumgüter (29 %), Industrie (28 %), Grundstoffe (26 %) und Informationstechnologie (17 %).
Wachstum mit Nebenwirkungen
Die Nachfrage nach Batterien wächst ungebremst. Laut Prognosen soll sich der weltweite Markt bis 2030 vervierfachen – getrieben durch Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien und digitale Speicherlösungen. Gleichzeitig stehen Hersteller unter Druck, umweltfreundlichere Materialien zu entwickeln und Recyclingverfahren zu optimieren.
Doch der Boom hat Schattenseiten: Die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Nickel birgt geopolitische Risiken. Förderländer wie die Demokratische Republik Kongo oder Indonesien geraten zunehmend in den Fokus, weil Umweltstandards und Arbeitsbedingungen dort umstritten sind.
Auch die hohe Volatilität spiegelt die Unsicherheit der Branche wider – mit rund 22 Prozent Schwankungsbreite zählt der ETF zu den volatileren seiner Klasse. Der maximale Rücksetzer der vergangenen Jahre lag bei minus 24 Prozent. Anleger brauchen also Geduld und ein gutes Nervenkostüm.
Nachhaltigkeit als Verkaufsargument
Der Fonds ist nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert – also ein nachhaltigkeitsbezogener Fonds. Das klingt gut, ist aber kein Garant für grüne Reinheit: Auch Bergbauunternehmen gehören dazu, solange sie ESG-Kriterien formell erfüllen.

Tatsächlich ist der Spagat zwischen Klimaschutz und Rohstoffförderung ein Balanceakt. Ohne Nickel und Lithium keine Batterien – aber auch kein emissionsfreier Verkehr. Der ETF investiert damit in eine Industrie, die selbst Teil der Lösung und zugleich Teil des Problems ist.
Ein Baustein für mutige Anleger
Für Investoren, die an den langfristigen Erfolg der Energiewende glauben, ist der L&G Battery Value-Chain ETF eine strategische Beimischung. Er verbindet technologisches Zukunftspotenzial mit globaler Diversifikation – allerdings zu einem Preis: kurzfristige Schwankungen und zyklische Abhängigkeit.
Wer den ETF kauft, investiert nicht nur in eine Technologie, sondern in eine Industrie im Umbruch. Eine, die das Energiesystem neu erfindet – aber noch weit entfernt ist von Stabilität.
Power mit Risiko
Der Batterieboom ist real, die Renditechancen ebenfalls. Doch auch hier gilt: Wo Energie fließt, gibt es Widerstand. Der L&G Battery Value-Chain ETF bündelt beides – Innovation und Unsicherheit, Wachstum und Volatilität.
Für Anleger, die an den Strom der Zukunft glauben, könnte er dennoch genau das Richtige sein: ein Fonds, der die Energiewende nicht nur begleitet, sondern mit antreibt.

