27. Juli, 2024

Wirtschaft

Bahnreisende dürfen aufatmen: Streikgefahr gebannt, Einigung erzielt

Bahnreisende dürfen aufatmen: Streikgefahr gebannt, Einigung erzielt

Bahnkunden können sich auf eine Phase der Ruhe und Beständigkeit einstellen, denn nach monatelangen Auseinandersetzungen hat die Deutsche Bahn mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren Tarifdisput beigelegt. Dies bedeutet zugleich das Ende der Gefahr weiterer Streiks. Die genauen Bedingungen des Tarifkompromisses bleiben zunächst unveröffentlicht, sollen jedoch im Rahmen bevorstehender Pressekonferenzen von beiden Seiten präsentiert werden. Insbesondere harrt die Beantwortung der Frage, inwiefern die Forderung der GDL hinsichtlich der Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei unverändertem Entgelt Erfüllung fand. Die vergangenen Konflikte, die sich über insgesamt sechs Streikwellen erstreckten, brachten erhebliche Beeinträchtigungen für die Bahnkunden mit sich. Dabei hatte insbesondere der Vorsitzende der GDL, Claus Weselsky, die neuerlichen Streiks mit bemerkenswert wenig Vorlauf angekündigt. Über Wochen, zunächst fernab der Öffentlichkeit und mit Hilfe von Mediatoren, suchten beide Parteien nach Lösungen – jedoch ohne Erfolg, was Anfang März letztlich zum Scheitern der Gespräche führte. Daraufhin kam es erneut zu Streikaktionen. Die Wendung trat ein, als beide Parteien überaus überraschend ihre erneuten Verhandlungen bekanntgaben, und diesmal auch Hoffnung auf ein erfolgreiches Ergebnis signalisierten. Neben der Arbeitszeitreduktion waren auch die Laufzeit des neuen Tarifvertrages und weitere finanzielle Forderungen der GDL Thema der Gespräche. Ursprünglich hatte die GDL unter anderem eine Erhöhung des Monatslohns um 555 Euro und eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro gefordert. Ein Vorschlag, der Löhne und Gehälter schrittweise um insgesamt 410 Euro anzuheben, wurde von der GDL nicht akzeptiert. Mit diesem Disput, der seine Anfänge im November des Vorjahres nahm und kurz darauf in unbefristete Streikandrohungen mündete, kehrt nun bis zum kommenden Frühjahr Ruhe ein. Weitere Tarifverhandlungen sind für dieses Jahr nicht absehbar, da der Vertrag mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) noch bis Ende März 2025 Bestand hat.