Die Absatzentwicklung bei Audi wird derzeit durch globale wirtschaftliche Spannungen sowie ein herausforderndes Wettbewerbsumfeld, insbesondere auf dem chinesischen Markt, maßgeblich beeinflusst. Im Verlauf der ersten neun Monate des Jahres meldete die Volkswagen-Tochter einen Rückgang der Auslieferungen um 4,8 Prozent, was einer Gesamtzahl von etwa 1,18 Millionen Fahrzeugen entspricht. Auffällig ist jedoch, dass sich der Rückgang verlangsamt hat; das Minus betrug im Vergleich zum Halbjahr zuvor noch 5,9 Prozent. Im dritten Quartal allein reduzierten sich die Auslieferungen lediglich um moderate 2,6 Prozent.
Insbesondere der chinesische Markt, einer der wichtigsten Absatzmärkte für Audi, zeigt eine deutliche Abnahme: Die Auslieferungszahlen sanken hier um 9 Prozent auf 434.435 Fahrzeuge. Der intensive Wettbewerb mit einheimischen Anbietern, verbunden mit aggressiven Preisnachlässen, erhöht den Druck auf Audi. Dennoch setzt das Unternehmen auf die im Sommer eingeführten, speziell für den chinesischen Markt entwickelten Modelle. Diese könnten den entscheidenden Einfluss auf eine Stabilisierung der Absatzzahlen in naher Zukunft haben.
Auch in anderen bedeutenden Märkten wie Nordamerika und Europa sieht sich Audi mit Herausforderungen konfrontiert. In Nordamerika fiel der Absatz um 5,1 Prozent auf 155.644 Fahrzeuge, was unter anderem auf Handelsbarrieren und Tarife zurückzuführen ist, die den Markt erschweren. In Europa verzeichnete Audi einen Rückgang der Verkaufszahlen um 4,2 Prozent auf 340.601 Fahrzeuge. Trotz dieser Rückgänge berichtet das Unternehmen jedoch von vielversprechenden Auftragseingängen, insbesondere in Westeuropa, was auf eine positive Entwicklung in naher Zukunft hindeuten könnte.
Ein besonderer Lichtblick zeigt sich im Bereich der Elektromobilität: Hier konnte Audi ein bemerkenswertes Wachstum von über 41 Prozent registrieren, mit insgesamt 163.433 verkauften Elektroautos. Im dritten Quartal erreichte das Wachstum sogar nahezu 59 Prozent. Diese positive Entwicklung hilft Audi, den Abstand zum Konkurrenten BMW zu verringern, vor allem durch signifikante Zuwächse in Deutschland, dem übrigen Europa und Nordamerika. Im chinesischen Markt hingegen, erlebt Audi einen Rückgang bei den Verkäufen der elektrifizierten Modelle um knapp 18 Prozent, was eine weitere Herausforderung darstellt.