Der Wiener Aktienmarkt schloss den Handel am Freitag mit einem bemerkenswerten Aufschwung und erreichte ein 16-Jahreshoch. Bereits zuvor hatte die Aussicht auf mögliche Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt die Börsen beflügelt. Der Leitindex ATX verzeichnete einen Zuwachs von 1,42 Prozent und schloss bei 4.083,89 Punkten, womit er erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges sein früheres Hoch übertraf. Die Marke von 4.078 Punkten vom 11. Februar 2022 wurde dabei überschritten. Zuletzt sah man dieses Kursniveau vor der Finanzkrise 2008. Auch der ATX Prime legte um 1,22 Prozent auf 2.040,72 Punkte zu.
Wie aus den USA berichtet, hatten die Einzelhandelsdaten kaum Einfluss auf die Wiener Kurse. Die Einzelhandelsumsätze sanken im Januar um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, was über den Erwartungen der Marktanalysten lag. Christian Henke vom Broker IG verwies auf die US-Zölle, die offenbar die Wall Street mehr beunruhigen als die Investoren in Europa. Hierzulande herrscht Optimismus, dass die Europäische Zentralbank und die vielleicht baldigen Friedensverhandlungen den Markt stützen könnten.
Der Feuerwehrausrüster Rosenbauer sorgte für Furore, indem er seinen Umsatz und Gewinn im Jahr 2024 kräftig steigerte und einen neuen Auftragsrekord verkündete. Die Aktien stiegen um ganze 9,5 Prozent. Analysten bei Baader kommentierten dies positiv und hoben hervor, dass Rosenbauer alle Marktprognosen übertroffen habe.
Auch die Raiffeisen Bank International verzeichnete einen Kursanstieg von 2,5 Prozent, nachdem die Baader Bank ihre Gewinnschätzungen für die Aktie anpasste. Der Gewinn pro Aktie für 2024 wurde neu mit 2,63 Euro geschätzt, während die Prognose für 2025 von 3,41 auf 3,48 Euro korrigiert wurde.
Die Aktien der BAWAG und der Erste Group verzeichneten ebenfalls leichte Kurszuwächse. Schwergewichte wie OMV und Voestalpine konnten ebenfalls Kursgewinne verbuchen. Im Gegensatz dazu erlebten die Papiere von Strabag nach einem vorherigen Höhenflug einen Rückgang um 3,8 Prozent.