27. Juli, 2024

Technologie

Apple enthüllt neue KI-Funktionen für iPhone und Co.

Apple enthüllt neue KI-Funktionen für iPhone und Co.

Apple kündigte an, dass ab Herbst neue KI-Funktionen für iPhone und andere Apple-Geräte verfügbar sein werden. Diese sollen individuell auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sein und gleichzeitig höchsten Datenschutz bieten. Dabei profitieren die Geräte davon, dass sie die Nutzer nahezu rund um die Uhr begleiten. Eine weitere Neuheit der Entwicklerkonferenz WWDC: Die Computer-Brille Vision Pro wird ab Juli auch in Deutschland erhältlich sein.

Software-Chef Craig Federighi betonte, dass die neuen KI-Funktionen tief in die Betriebssysteme von iPhone, Mac und iPad eingebettet sein werden. Dies ermögliche es den KI-Modellen von Apple, auf die notwendigen Informationen der Nutzer zuzugreifen und so nützliche Funktionen zu bieten. Ein Großteil der KI-Modelle läuft direkt auf den Geräten, wobei bei Bedarf auch die Cloud über eine verschlüsselte Verbindung genutzt wird. Die Entscheidung, ob eine Aufgabe lokal oder über die Cloud ausgeführt wird, erfolgt fallweise durch die Apple-Software.

Trotz der lang erwarteten Ankündigung konnte die Apple-Aktie im US-Handel nicht profitieren und verlor im Leitindex Dow Jones um 1,7 Prozent.

### KI soll Siri schlauer machen

Apples Sprachassistentin Siri, die bisher im Vergleich zu Chatbots wie ChatGPT eher simpel wirkte, wird durch die neuen KI-Funktionen leistungsfähiger. Nutzer können künftig beispielsweise per Sprachbefehl Fotos bearbeiten oder eine neue Adresse direkt aus der Chat-App zu den Kontaktdaten hinzufügen. Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, individuelle Emojis namens "Genmoji" zu erstellen, die ebenfalls mithilfe von KI generiert werden.

Mit der KI-Funktion "Apple Intelligence" wird die Mail-App künftig in der Lage sein, eine Kurz-Zusammenfassung von E-Mails anzuzeigen. Außerdem kann die Software den Inhalt von E-Mails und Nachrichten analysieren und entscheiden, ob sie als wichtig eingestuft und priorisiert angezeigt werden sollten. Diese und andere Funktionen werden ab Herbst mit den neuen Geräte-Generationen eingeführt.

### Auch ChatGPT kommt auf Apple-Geräte

Nutzer können künftig auch auf den Chatbot ChatGPT der Firma OpenAI zugreifen, wenn sie dies wünschen. Siri könnte dann vorschlagen, eine Anfrage von ChatGPT beantworten zu lassen, falls dieser Chatbot bessere Informationen dazu liefern kann.

Eine weitere hilfreiche Neuerung: Über einen Mac-Computer wird man künftig direkt auf Daten und Apps auf dem iPhone zugreifen können, ohne es aus der Tasche holen zu müssen.

In Gebieten ohne Mobilfunk-Empfang wird es iPhone-Nutzern künftig möglich sein, Kurznachrichten über eine Satelliten-Verbindung zu verschicken. Dies schließt sowohl iMessage-Chats zwischen Apple-Geräten als auch klassische SMS ein, inklusive der Übertragung von Text und Emojis.

Mit dem kommenden iOS 18-Betriebssystem können Nutzer schließlich auch über die verschlüsselte RCS-Protokoll statt per SMS aus der Nachrichten-App mit Android-Nutzern kommunizieren.

Apples Passwort-Tresor erhält ebenfalls eine eigenständige App, womit geräteübergreifend Login-Daten gespeichert und ausgefüllt werden können.

### Apples Computer-Brille startet in Deutschland

Die Vision Pro wird ab dem 12. Juli in Deutschland erhältlich sein, zu einem Startpreis von 3999 Euro, wie Apple-Chef Tim Cook bekanntgab. Die Brille ermöglicht nicht nur das Eintauchen in virtuelle Welten, sondern auch das Mischen digitaler Inhalte mit der realen Umgebung. Besonders bemerkenswert ist die Integration der Brille in das Apple-Ökosystem, wie beispielsweise die Einblendung großer Displays während der Nutzung von Mac-Computern. Eine verbesserte Betriebssystem-Version für die Vision Pro wurde ebenfalls angekündigt.

In den USA ist die Vision Pro seit Februar zu einem Preis von 3500 Dollar vor Steuern erhältlich. Als größter Konkurrent bietet der Facebook-Konzern Meta seine VR-Brille Quest 3 ab 550 Euro an.