Die Vermögen der Milliardäre in der Europäischen Union erleben weiterhin ein signifikantes Wachstum. Laut einem aktuellen Bericht der renommierten Hilfsorganisation Oxfam vergrößerte sich das kumulierte Vermögen der EU-Milliardäre in der ersten Hälfte des aktuellen Jahres um bemerkenswerte 405 Milliarden Euro. Im März 2025 verzeichnete die Europäische Union insgesamt 487 Milliardärinnen und Milliardäre, was einen Zuwachs von 39 Personen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Statistisch gesehen, tritt alle neun Tage ein neuer Milliardär in die Reihen der Superreichen der EU ein.
Diese Entwicklung offenbart eindrücklich die zunehmende Vermögensungleichheit innerhalb der Union. Eine prägnante Illustration dieser Disparität ist die Tatsache, dass die reichsten 3.600 Menschen der EU gemeinsam über ein Vermögen verfügen, das ebenso groß ist wie das der ärmsten 181 Millionen Menschen. Dies entspricht nahezu der Bevölkerungszahl von Deutschland, Italien und Spanien zusammen. Die Grundlage dieser Erkenntnisse bildet eine umfassende Analyse durch Oxfam, die verschiedene Datenquellen wie die Schätzungen von Forbes sowie die World Inequality Database berücksichtigt.
Angesichts dieser beunruhigenden Tendenzen hat Oxfam ihre Forderungen nach einer stärkeren Besteuerung von Vermögen erneuert. Chiara Putaturo, die als EU-Steuerexpertin für Oxfam tätig ist, unterstreicht die Notwendigkeit eines einheitlichen EU-Plans zur Besteuerung der Superreichen. Sie argumentiert, dass es an der Zeit sei, dass die EU-Länder nicht länger auf Maßnahmen aus Brüssel warten, sondern proaktiv schärfere Steuern auf Einkommen und Vermögen der Wohlhabendsten einführen. Dies würde nicht nur die Vermögensdiskrepanz verringern, sondern auch zu einem gerechteren und nachhaltigen wirtschaftlichen Umfeld innerhalb der Europäischen Union beitragen.