27. Juli, 2024

Politik

Anschlag auf Slowakischen Ex-Premier: Fico schwer verletzt

Anschlag auf Slowakischen Ex-Premier: Fico schwer verletzt

Der ehemalige slowakische Ministerpräsident Robert Fico liegt nach einem gewaltsamen Übergriff in kritischem Zustand. Der Vorfall ereignete sich in der slowakischen Stadt Handlova, wo Fico, der als politisches Urgestein gilt, eine Zusammenkunft mit Anhängern hatte. Auf der offiziellen und verifizierten Facebook-Seite des Ministerpräsidenten wurde von 'lebensbedrohlichen Zuständen' nach mehreren Schusswunden berichtet.

Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova, die vorwiegend repräsentative Aufgaben hat, verurteilte den Angriff als 'brutal und rücksichtslos'. Sie äußerte sich bestürzt und wünschte Fico auf Facebook viel Kraft für die Genesung.

Über die spezifischen Verletzungen Ficos wurde zunächst nichts bekannt, und auch die Polizei hielt sich bedeckt. Bilder, die von Nachrichtenagentur Reuters am Tatort veröffentlicht wurden, zeigen mutmaßliche Sicherheitskräfte Ficos, die sich um eine schwarze Limousine sammeln; andere Fotos zeigen eine am Boden gefesselte Person.

Caputova, deren Amtszeit im Juni endet, hat sich während ihrer Zeit im Amt gegen Ficos Russlandnähe und dessen Versuche gestellt, die Justiz in ihrer Unabhängigkeit zu beschneiden. Fico hat sich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban verbündet, um Hilfen für die Ukraine abzulehnen und herrschende Meinungen in der EU in Frage zu stellen.

Orban äußerte sich umgehend via Social Media zum Zustand seines 'Freundes' Fico und sprach Wünsche für dessen schnelle Genesung und Gesundheit aus. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission und in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung mit Fico, verurteilte den 'abscheulichen Angriff' scharf. 'Derartige Gewalttaten haben keinen Platz in unserer Gesellschaft und gefährden die Demokratie, unser höchstes gemeinsames Gut', erklärte sie in den sozialen Medien.

Fico, der nach Korruptionsvorwürfen 2018 von seinem Amt als Premier zurücktrat, hat mit Orban in der Justiz seines Landes neutralisierende Maßnahmen vorangetrieben und die Unterstützer der Ukraine als illoyale Lakaien der USA dargestellt. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung durch Massenproteste im Zuge der Ermordung eines investigativen Journalisten, der Regierungskorruption aufdeckte, gelang ihm mit der Wahl im September ein politisches Comeback.