27. Juli, 2024

Märkte

Anhaltende Delle im Immobiliensektor: Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien weiter auf Talfahrt

Anhaltende Delle im Immobiliensektor: Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien weiter auf Talfahrt

Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt auch zum Ende des vierten Quartals 2023 keinen Aufschwung, berichtet der Verband deutscher Pfandbriefbanken. Mit einem durchschnittlichen Preisrückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal blieben Wohnimmobilien auf einem Sinkflug. Noch gravierender ist die Situation im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Minus von 6,1 Prozent. Bedeutende Finanzhäuser wie Deutsche Bank und Commerzbank signalisieren, dass auch das kommende Jahr 2024 vor Herausforderungen stellt.

Die Verluste sind noch ausgeprägter im Sektor der Gewerbeimmobilien, wo der Trend zum Homeoffice Büroflächen entbehrlich macht. Historisch hohe Preisrückgänge von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 4,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal deuten auf anhaltende Probleme hin, die nun auch verstärkt die Finanzbilanzen deutscher Institute belasten.

Der Immobilienindex des VDP, welcher auf einer breiten Datenbasis von über 700 Banktransaktionen fußt, vermittelt ein zuverlässigeres Bild als lediglich inseratbasierte Analysen. Dieses realistische Bild ist derzeit von steigenden Zinsen geprägt, die Finanzierungen verteuern und Kaufentscheidungen erschweren – sowohl für Privathaushalte als auch für Großinvestoren.

Insbesondere Mehrfamilienhäuser verzeichnen einen stärkeren Wertverlust als selbstgenutztes Wohneigentum. Doch auch die Metropolregionen mit einem durchschnittlichen Preisrückgang von etwas über fünf Prozent bleiben nicht verschont. Die Spanne reicht dabei von München und Frankfurt mit über sechs Prozent Minus bis hin zu Köln und Düsseldorf mit knapp unter fünf Prozent Verlust.

Trotz des schwierigen Marktumfelds hält Jens Tolckmitt, VDP-Hauptgeschäftsführer, eine Erholung bei Wohnimmobilien im Sommer für möglich. Gewerbeimmobilien hingegen könnten erst zum Jahresende eine Stabilisierung erfahren.

In diesem schwierigen Umfeld sieht sich die Deutsche Pfandbriefbank gezwungen, ihre Risikovorsorge zu erhöhen, während die Deutsche Bank ihre Verbindlichkeiten in Höhe von 17 Milliarden Euro für US-Gewerbeimmobilien, insbesondere in das Bürosegment, im Blick behält. Finanzvorstand James von Moltke zeigt sich zuversichtlich, etwaige Kreditausfälle bewältigen zu können, erwartet jedoch erhöhte Ausfälle in den ersten zwei Quartalen.