27. Juli, 2024

Wirtschaft

AMS Osram sieht Licht am Ende des Tunnels trotz Umsatzeinbruchs

AMS Osram sieht Licht am Ende des Tunnels trotz Umsatzeinbruchs

Die wirtschaftliche Schieflage des österreichischen Sensorenherstellers AMS Osram setzte sich bis zum Ende des Jahres 2023 fort, gezeichnet durch einen erheblichen Umsatzrückgang und einen milliardenschweren Gesamtverlust. Dennoch scheint sich ein Silberstreif am Horizont abzuzeichnen. Das Unternehmen prognostiziert eine Belebung der Geschäftsdynamik im zweiten Halbjahr. Diese optimistische Aussicht sorgte an der Börse für Aufmerksamkeit und verhalf der geplagten Aktie zu einem beeindruckenden Kursanstieg von über 17 Prozent um die Mittagszeit an der Börse in Zürich.

Langfristig orientierte Investoren mögen diesen Kursgewinn allerdings als marginal empfinden, betrachtet man den enormen Wertverlust der Aktie von circa 70 Prozent im letzten Jahr und einem desaströsen Rückgang um 90 Prozent über die letzten drei Jahre. Die Verkaufszahlen des vierten Quartals verzeichneten einen 23-prozentigen Niedergang auf 908 Millionen Euro im Jahresvergleich. Ein schwächeres Geschäft im industriellen Sektor und bei Medizintechnik, zusammen mit einem Rückgang der Verbraucherelektronik, trugen hierzu bei.

Bereits in den vorherigen Quartalen musste AMS Osram signifikante Einbußen des Umsatzes hinnehmen. Die jährlichen Einnahmen schrumpften um ein Viertel auf 3,6 Milliarden Euro, wofür unter anderem die Trennung von bestimmten Geschäftsteilen im Segment Lamps & Systems sowie eine Flaute in der Halbleiterbranche verantwortlich gemacht wurden.

Trotz der Marktturbulenzen konnte AMS Osram mit einem bereinigten Ebit von 62 Millionen Euro im finalen Quartal und einer knapp gesunkenen Marge von 6,9 Prozent in den eigenen sowie den von Analysten gesetzten Rahmen treffen. Dies geht zurück auf die Prognose von AMS Osram-Chef Aldo Kamper, der mit einem Umsatz zwischen 850 und 950 Millionen und einer operativen Marge von 5 bis 8 Prozent kalkulierte.

Das letzte Quartal bescherte dem Unternehmen trotzdem einen Verlust von 82 Millionen Euro und einen Gesamtjahresverlust von 1,6 Milliarden Euro, getrieben durch eine Sonderabschreibung im Halbleitersektor von 1,3 Milliarden Euro. Das erste Quartal des neuen Jahres wird voraussichtlich einen Umsatz von 800 bis 900 Millionen Euro bringen, wobei die operative Marge zwischen 4 und 7 Prozent erwartet wird.

In der ersten Jahreshälfte bleibt die Prognose gedämpft, doch neue Produktanläufe und eine erhoffte Normalisierung in den Bereichen Industrie und Medizintechnik sollen später zu einem Umschwung führen. Für einen Geschäftsteil des Halbleitersegments ist ein Verkauf geplant. Das Sanierungsprogramm soll bis Ende 2024 zu einer Verbesserung des operativen Ergebnisses beitragen, obwohl mit Preisverfall und steigenden Arbeitskosten gerechnet wird. Zusätzlich sind hohe Anlaufkosten für die neue LED-Fabrik in Malaysia zu erwarten.