Die Aktien von Amazon erleben heute einen deutlichen Kurssturz, nachdem das Unternehmen in seinem aktuellen Quartalsbericht die Umsatzerwartungen verfehlt und eine zurückhaltende Prognose für das dritte Quartal veröffentlicht hat. Dies weckt Sorgen, die sich bereits bei anderen bedeutenden Unternehmen der Konsumgüterbranche abgezeichnet hatten, dass Verbraucher zunehmend vorsichtiger werden. Nach einem bereits beachtlichen Anstieg der Amazon-Aktie in diesem Jahr waren die Erwartungen hoch, sodass selbst ein kleiner Fehltritt hart bestraft wurde. Hinzu kommt eine allgemeine Marktstimmung, die nach einem unerwartet schwachen Arbeitsmarktbericht von einem schnelleren wirtschaftlichen Abschwung ausgeht, was sich ebenfalls negativ auf zyklische Aktien wie Amazon auswirkte. Um 10:24 Uhr ET notierte die Aktie 12 % im Minus. Trotz solider Gesamtzahlen überraschte Amazon nicht positiv. Der Umsatz erhöhte sich um 10 % auf 148 Milliarden USD, lag jedoch leicht unter den Schätzungen von 148,6 Milliarden USD. Im E-Commerce-Segment wuchs der Umsatz in Nordamerika um 9 % auf 90 Milliarden USD und international um 7 % auf 31,7 Milliarden USD, oder um 10 % in konstanter Währung. Das Cloud-Computing-Geschäft Amazon Web Services verzeichnete ein Umsatzwachstum von 19 % auf 26,3 Milliarden USD. Die operativen Margen stiegen ebenfalls stark an, was auf höhermargige Geschäftsbereiche wie AWS, den Marketplace für Drittanbieter und Werbeeinnahmen zurückzuführen ist. Das operative Gesamteinkommen verdoppelte sich nahezu von 7,7 Milliarden USD auf 14,7 Milliarden USD. Der Gewinn pro Aktie stieg von 0,65 USD auf 1,26 USD und übertraf damit die Erwartungen von 1,03 USD. CEO Andy Jassy merkte an: „Wir machen auf einer Reihe von Ebenen Fortschritte, insbesondere bei der Wachstumsbeschleunigung von AWS.“ Für das dritte Quartal prognostiziert Amazon einen Umsatz von 154 bis 158,5 Milliarden USD, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 8 % bis 11 % entspricht. Der Mittelwert liegt jedoch unter den Konsensschätzungen von 158,2 Milliarden USD. Beim operativen Einkommen rechnet Amazon mit 11,5 bis 15 Milliarden USD, gegenüber 11,2 Milliarden USD im Vorjahr, was auf eine deutlich moderatere Wachstumsdynamik hinweist. Obwohl es keine alarmierenden Zahlen im Quartalsbericht gibt, ist der Sell-off nachvollziehbar angesichts der verhaltenen Prognose und der breiteren wirtschaftlichen Unsicherheiten. Bevor Sie in Amazon-Aktien investieren, sollten Sie die Empfehlungen des Analystenteams des Motley Fool Stock Advisor in Betracht ziehen, die aktuell andere Top-Aktien für vielversprechender halten.
Märkte
Amazon-Aktien im freien Fall nach enttäuschendem Quartalsbericht
