05. September, 2025

Märkte

Aldi stürmt nach vorn, Lidl kämpft – deutsche Discounter nutzen Amerikas Preisschock

Steigende Lebensmittelpreise und Trumps Zollpolitik treiben US-Verbraucher in die Arme von Aldi und Lidl. Während Aldi zur Wachstumsmaschine wird, ringt Lidl um die richtige Strategie.

Aldi stürmt nach vorn, Lidl kämpft – deutsche Discounter nutzen Amerikas Preisschock
Aldi betreibt inzwischen mehr als 2500 Filialen in den USA und will 2025 über 225 weitere eröffnen – ein Wachstumstempo, das selbst amerikanische Giganten wie Walmart unter Druck setzt.

Inflation frisst Kaufkraft – Discounter gewinnen Kunden

Die Lebensmittelpreise in den USA steigen seit Jahren, verschärft durch neue Zölle auf Importe aus Indien und Brasilien. Für Verbraucher bedeutet das höhere Kosten bei Grundnahrungsmitteln wie Reis, Kaffee oder Obst. Klassische Supermärkte geraten dadurch unter Druck.

Ganz anders die Discounter: Laut Standortanalysen legte Aldi im ersten Halbjahr 2025 bei den Besucherzahlen um mehr als sieben Prozent zu, Lidl immerhin um fast fünf.

Aldi setzt Maßstäbe

Mit über 2500 Filialen in den USA und 225 geplanten Neueröffnungen allein in diesem Jahr hat Aldi ein Expansionsprogramm aufgelegt, das selbst amerikanische Wettbewerber in den Schatten stellt.

Möglich wurde das durch die Übernahme von Southeastern Grocers, deren Filialnetz schrittweise in Aldi-Märkte umgewandelt wird. Bemerkenswert: Trotz rasantem Wachstum steigert Aldi die Kundenfrequenz pro Laden – und senkte zuletzt bei 400 Produkten die Preise.

Lidl hat in den USA bereits fünf bis zehn Milliarden Euro investiert, schreibt laut Branchenkreisen aber weiterhin rote Zahlen.

Das Aldi-Prinzip passt zur Krise

Während viele US-Supermärkte noch auf XXL-Packungen und aufwendige Warenpräsentationen setzen, trifft Aldi den Nerv der Konsumenten mit Eigenmarken, kleinen Packungsgrößen und niedrigen Fixkosten.

Kartons statt Hochglanz-Regale, Selbstpacken statt Servicepersonal – für Amerikaner zunächst ungewohnt, heute ein Erfolgsrezept. Analysten sehen darin den Grund, warum Aldi inzwischen zweistellig wächst, ohne die Marge zu opfern.

Lidl bleibt zurück

Mit knapp 200 Filialen ist Lidl weit kleiner und kämpft mit Anlaufverlusten. Der Versuch, zwischen Discounter und klassischem Supermarkt zu stehen, hat bisher keine klare Marktposition ergeben.

Während Aldi in den USA schon Gewinne einfährt, schreibt Lidl weiter rote Zahlen. Branchenkenner berichten von intern wachsendem Druck – auch weil Lidl in Europa kaum noch Wachstum erzielen kann.

Neue Strategie im Test

Lidl versucht, den Kurs zu korrigieren: Statt nur Vorstädte setzt man zunehmend auf Innenstädte, um Singles und junge Berufstätige zu gewinnen. Gleichzeitig betont die Kette, 85 Prozent ihrer Produkte lokal zu beziehen, um sich gegen Zölle abzusichern.

Ob dieser Schwenk gelingt, bleibt offen – doch die Uhr tickt. „Lidl ist in den USA zum Erfolg verdammt“, sagt Branchenexperte Marc Houppermans.

Das könnte Sie auch interessieren:

AlleAktien und Eulerpool: Gemeinsam unschlagbar – das perfekte Doppel für Anleger
Wer sich heute professionell um sein Vermögen kümmern will, kommt an zwei Namen nicht vorbei: AlleAktien und Eulerpool. Beide Plattformen haben den deutschsprachigen Markt für Investment-Tools revolutioniert.