01. November, 2025

Politik

AfD-Influencerin Naomi Seibt beantragt Asyl in den USA – mit Rückendeckung von Elon Musk

Die 25-jährige Deutsche, bekannt als „Anti-Greta“ und AfD-Unterstützerin, erklärt, sie werde in Deutschland politisch verfolgt. Tech-Milliardär Elon Musk soll ihr Asylverfahren persönlich unterstützen.

AfD-Influencerin Naomi Seibt beantragt Asyl in den USA – mit Rückendeckung von Elon Musk
Politisch brisant: Seibt wirbt seit Jahren offen für die AfD und verbreitet rechte Narrative – Kritiker werfen ihr gezielte Desinformation und ideologische Propaganda vor.

Zwischen YouTube, Fox News und dem Asylrecht

Naomi Seibt, einst als deutsches Gegenstück zu Klimaaktivistin Greta Thunberg bekannt geworden, hat in den USA Asyl beantragt. In einem Interview mit dem konservativen Nachrichtensender Fox News erklärte sie, sie sehe sich in Deutschland „politisch verfolgt“ und habe daher Zuflucht in Amerika gesucht.

Seibt, 25 Jahre alt und Tochter einer Münsteraner Anwältin, wurde in den vergangenen Jahren zur Stimme der AfD-nahen Netzszene. Auf YouTube und auf X (früher Twitter) verbreitet sie Inhalte gegen Migration, Genderpolitik und Klimaschutz – Themen, die ihr eine treue Anhängerschaft, aber auch massive Kritik einbrachten.

„Ich stehe unter Lebensgefahr“

In dem Video-Interview sagt Seibt, sie habe in Deutschland keine Sicherheit mehr: „Ich habe Morddrohungen erhalten, wurde vom Geheimdienst überwacht und von der Polizei im Stich gelassen.“ Ihre Behauptung: Die Bundesrepublik dulde Gewalt und Einschüchterung gegen Andersdenkende.

Belege für diese Anschuldigungen legt sie nicht vor, sie stützen sich ausschließlich auf ihre eigene Darstellung. Dennoch könnte der Zeitpunkt strategisch gewählt sein: Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat das Asylrecht jüngst erweitert – auch auf europäische Antragsteller, die wegen ihrer politischen Ansichten angeblich bedroht sind.

Musk als Schutzpatron

Brisant ist vor allem die Rolle von Elon Musk. Laut Seibt soll der Tesla- und X-Chef ihr Asylverfahren „persönlich unterstützen“. Sie nennt ihn „einen engen Freund“, der ihre Ansichten teile und ihre Inhalte regelmäßig auf seiner Plattform verbreite. „Elon hatte panische Angst, nach Europa zu reisen“, sagt sie. „Er weiß, wie gefährlich es hier geworden ist.“

Musk hat sich in der Vergangenheit wiederholt mit der AfD-nahen Szene solidarisiert – vor allem seit der Rückkehr Trumps ins Weiße Haus. Dass er nun direkt in ein Asylverfahren eingreift, wäre allerdings ein Novum. Eine offizielle Bestätigung seiner Unterstützung gibt es bislang nicht.

Ein Fall mit Sprengkraft

In Deutschland sorgt Seibts Schritt für Empörung. Vertreter von SPD und Grünen werfen ihr vor, mit Verschwörungserzählungen politische Stimmung zu machen. AfD-nahe Kanäle dagegen feiern sie als „Märtyrerin der Meinungsfreiheit“.

Auch juristisch könnte der Fall heikel werden: Das US-Asylrecht für Europäer ist noch kaum erprobt. Sollte Washington ihrem Antrag tatsächlich stattgeben, wäre das ein politisches Signal – und ein Affront gegenüber Berlin.

Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Naomi Seibt inszeniert sich seit Jahren als Opfer linker Cancel-Kultur. Doch viele ihrer Behauptungen sind schwer überprüfbar, manches schlicht unbelegt. Während sie in den USA Interviews gibt, ist in Deutschland bislang kein Ermittlungsverfahren gegen sie bekannt.

Ihre Geschichte passt allerdings perfekt in die Erzählung der amerikanischen Rechten: eine junge Europäerin, die „vor der Meinungsdiktatur“ flieht – und in den USA die Freiheit sucht.

Politische Bühne statt persönlicher Zuflucht

Ob Seibt tatsächlich Schutz erhält oder nur politische Aufmerksamkeit sucht, ist offen. Sicher ist: Sie hat den Sprung von der rechten Internetblase ins internationale Rampenlicht geschafft.

Für die AfD ist sie nun mehr denn je Symbolfigur – für die USA ein Testfall. Und für Elon Musk ein weiteres Beispiel, wie sich politische und persönliche Überzeugungen auf gefährlich dünnem Eis begegnen.

Fazit: Naomi Seibt flieht vor einem Land, das sie gleichzeitig als Bühne nutzt. Ein Asylantrag wird so zum politischen Statement – und zu einem Lehrstück darüber, wie Meinung, Macht und Medien ineinandergreifen.

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