27. Juni, 2025

Quartalszahlen

Absatz-Crash bei Tesla: Europas Kunden steigen aus

Elon Musk steht unter Druck: Während der europäische Automarkt wächst, brechen Teslas Verkaufszahlen dramatisch ein – um über 40 Prozent in nur einem Jahr.

Absatz-Crash bei Tesla: Europas Kunden steigen aus
Marktführer im Rückwärtsgang: Während Europas E-Auto-Markt um 25 % wächst, bricht Teslas Absatz im Mai um über 40 % ein – der Konzern verliert massiv an Boden.

Der Wind hat gedreht – und diesmal nicht in Teslas Richtung. Während Europas Automarkt langsam aus seinem Winterschlaf erwacht und vor allem E-Autos wieder zulegen, verzeichnet Tesla im Mai einen regelrechten Absturz: Nur 8.729 Fahrzeuge ließ der US-Konzern neu zu, ein Minus von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Noch alarmierender: Seit Jahresbeginn summiert sich der Rückgang auf satte 45 Prozent. Ausgerechnet in dem Segment, das Tesla einst dominierte.

Quelle: Eulerpool

Der Trend läuft Tesla davon

Die neuesten Zahlen des europäischen Branchenverbands Acea zeigen ein deutliches Bild: Der Markt für reine Elektroautos wächst weiter – im Mai um stolze 25 Prozent.

Die Neuzulassungen reiner Stromer erreichten fast 143.000 Fahrzeuge. Tesla dagegen ist nicht Teil dieses Aufschwungs, sondern fällt zurück. Andere Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz melden dagegen Zuwächse.

VW, BMW, Mercedes legen zu – Tesla fällt ab

Im selben Zeitraum verbesserte sich der Absatz bei Volkswagen um 4,8 Prozent, BMW legte sogar 8,1 Prozent zu, Mercedes immerhin noch 3,9 Prozent. Während die deutschen Autobauer ihre Marktanteile im E-Markt behaupten oder ausbauen, verliert Tesla ausgerechnet in seinem einstigen Paradesegment.

Krise mit Ansage – doch Tesla schweigt

Eine offizielle Erklärung aus Palo Alto bleibt bislang aus. Beobachter verweisen auf ein überarbeitetes Model Y, das zu Jahresbeginn eingeführt wurde – mit vorübergehendem Verkaufsstopp.

Hoch bewertet, tief gefallen: Mit einer Wachstumsbewertung gehandelt, doch der Absatz schrumpft – Tesla liefert aktuell nicht, was Anleger erwarten.

Doch Branchenkenner halten das nur für einen Teil der Wahrheit. Inzwischen wird auch spekuliert, ob Elon Musks politische Allianzen, insbesondere seine Nähe zu Donald Trump, europäische Kunden abschrecken. Musk sei längst nicht mehr nur Visionär – sondern auch Polarisierer.

Ambitionierte Bewertung gerät ins Wanken

Die Absatzzahlen sind nicht nur ein operatives Problem. Sie sind auch eine Bedrohung für das Bewertungsmodell der Aktie. Tesla wird an der Börse nach wie vor wie ein Wachstumswunder gehandelt.

Doch wenn die Wachstumsraten im Kerngeschäft einbrechen, droht das Konstrukt zu kippen. Analysten warnen bereits: Die Erwartungen an Tesla sind hoch – vielleicht zu hoch.

Möglichkeit für Anleger?

Für Investoren stellt sich die Frage: Einstiegsgelegenheit oder Warnsignal? Wer nicht auf die Einzelaktie setzen will, kann alternativ auf Themen-ETFs wie den E-Mobilität Batterie Index setzen – mit Tesla als Schwergewicht. Doch auch hier gilt: Wer stark gewichtet ist, fällt umso tiefer, wenn die Richtung nicht stimmt.

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