16. Oktober, 2025

Wirtschaft

ABB in Aufschwung: Erfolgreiches Quartal und strategische Neuausrichtungen

Der schweizerische Industriekonzern ABB hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bemerkenswerte Ergebnisse erzielt, die die Erwartungen weit übertroffen haben. Aufgrund dieser positiven Entwicklungen hat das Unternehmen seine Prognose für die Gewinnmarge des Gesamtjahres nach oben korrigiert. Parallel dazu wurde eine Nachfolgeregelung für die Position des Chief Financial Officers (CFO) vorgestellt.

Der Konzern konnte sowohl seinen Umsatz als auch den Auftragseingang um beeindruckende 9 Prozent steigern, wobei die Werte knapp unter beziehungsweise leicht über 9,1 Milliarden US-Dollar lagen. Vor allem das Segment der Rechenzentren konnte starke Wachstumsimpulse setzen, angetrieben durch die zunehmende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz in verschiedenen Sektoren. Auch in den Bereichen Infrastruktur und Gewerbebau konnten positive Entwicklungen beobachtet werden. Allerdings blieb das Wachstum im Maschinenbau verhalten. Die Segmente Automobil und Wohnungsbau wurden von ABB als schwächer beschrieben.

Ein zentraler Pfeiler der Wachstumsstrategie von ABB ist der Bereich Elektrifizierung. In diesem Segment konnten sowohl der Umsatz als auch der Auftragseingang zweistellige Zuwächse verzeichnen, wobei die Rechenzentrumssparte eine entscheidende Rolle spielte. Dagegen verhielt sich die kleinste Einheit, Robotik & Fertigungsautomation, zurückhaltend. Diese Entwicklung ist auch auf den bevorstehenden Verkauf des Robotik-Geschäfts und die anschließende Auflösung der Einheit zurückzuführen. Innerhalb der Robotics-Division blieben die Auftragseingänge stabil, während die Maschinenbau-Division trotz einer niedrigeren Ausgangsbasis beachtliche Zuwächse verzeichnete.

Der operative Gewinn (EBITA) stieg kräftig um einen zweistelligen Prozentbetrag auf 1,74 Milliarden US-Dollar. Die operative Marge erreichte mit 19,2 Prozent einen Wert, der das anvisierte Band zwischen 16 und 19 Prozent übertraf. Dieses Ergebnis ist auf ein gestiegenes Volumen, eine positive Preisentwicklung sowie effizientere Prozesse zurückzuführen. Darüber hinaus erhöhte sich der Reingewinn um beeindruckende 28 Prozent auf 1,21 Milliarden Dollar, was auf höhere Finanzerträge und eine reduzierte Steuerquote zurückzuführen ist.

Für das Geschäftsjahr 2025 hat ABB nunmehr angekündigt, dass die EBITA-Marge das obere Ende des langfristig angepeilten Zielbandes erreichen wird. Dieses Ziel ist ambitionierter als die vorherige Planung, die lediglich eine Margenverbesserung gegenüber den 18,1 Prozent des Vorjahres vorsah. Das Umsatzwachstum soll weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich bleiben.

CEO Morten Wierod betonte, dass zukünftig Akquisitionen an Bedeutung gewinnen werden. Der Fokus wird hierbei auf kleineren Übernahmen liegen, doch auch größere Transaktionen sind nicht ausgeschlossen. Die finanziellen Mittel für diese Strategie sind gesichert, insbesondere durch den Verkauf der Robotik-Sparte, der über 5 Milliarden Dollar in die Kassen spülen wird. Weiterhin wurde bekannt gegeben, dass Christian Nilsson ab dem 1. Februar 2026 die Nachfolge von Timo Ihamuotila als CFO antreten wird. Ihamuotila wird sich in Zukunft auf nicht operative Aufgaben konzentrieren.