3M, einst als Minnesota Mining and Manufacturing Company gegründet, steht heute mehr denn je im Fokus von Investoren und Analysten.
Nach über einem Jahrhundert kontinuierlicher Dividendenausschüttungen und einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte sieht sich das Unternehmen aktuell mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, was die Frage aufwirft: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, in diese bewährte Industrieikone zu investieren?
Herausforderungen und strategische Neuausrichtung
2024 ist ein entscheidendes Jahr für 3M. Die Abspaltung der Gesundheitssparte unter dem neuen Namen Solventum markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Unternehmensstrategie.
Diese Restrukturierung zielt darauf ab, die Agilität des Unternehmens zu erhöhen und sich auf profitable Kernbereiche zu konzentrieren. Während solche Maßnahmen oft kurzfristig Unsicherheiten schaffen, könnten sie langfristig erhebliche Wertsteigerungen ermöglichen.
Ein weiterer drückender Punkt sind die jüngsten juristischen Auseinandersetzungen, die das Unternehmen Milliarden gekostet haben. Von fehlerhaften Ohrstöpseln, die an das Militär verkauft wurden, bis hin zu Umweltklagen bezüglich der sogenannten „ewigen Chemikalien“ (PFAS) reichen die teuren Vergleiche.
Die Belastungen haben den Aktienkurs deutlich beeinflusst, doch nach der Klärung dieser Rechtsstreitigkeiten könnte die finanzielle Last für das Unternehmen nun vorhersehbarer werden.
Finanzielle Lage und Marktposition
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die finanzielle Basis von 3M stark. Mit einem geschätzten operativen Gewinn (Ebitda) für das Jahr 2024, der das 2,5-fache der Nettoschulden und Rückstellungen beträgt, zeigt sich 3M robust.
Die jüngste Übernahme des CEO-Postens durch Bill Brown, den ehemaligen Chef von L3Harris Technologies, könnte frischen Wind und neue strategische Impulse bringen. Brown ist bekannt für seine Fähigkeit, Unternehmen durch transformative Phasen zu steuern, was bei 3M nun dringend benötigt wird.
Investitionsperspektive
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2024/25 von 13,9 bzw. 12,8 und einer attraktiven Dividendenrendite von 3,3 Prozent könnte die Aktie unterbewertet sein, insbesondere wenn man die jüngsten Turbulenzen und die damit verbundenen Kursabschläge berücksichtigt. Das Risiko ist vorhanden, aber das Potenzial für eine erhebliche Aufwertung ebenso.
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