15. Juni, 2025

Pharma

23andMe: Übernahme ebnet den Weg für zukunftsweisende Entwicklungen und bringt Hürden mit sich

Die im Bereich der Gendiagnostik tätige Firma 23andMe, die einst schwere finanzielle Probleme hatte, markiert nun einen bedeutenden Wendepunkt in ihrer Unternehmensgeschichte. Jüngst wurde angekündigt, dass das Unternehmen an das TTAM Research Institute, eine Non-Profit-Organisation unter der Leitung der Mitgründerin und ehemaligen CEO Anne Wojcicki, verkauft werden soll. Dieser strategische Schritt erfolgt im Anschluss an einen massiven Cyberangriff im Jahr 2023, gefolgt von einer Insolvenz im März, die Wojcicki dazu veranlasste, ihre Position als CEO aufzugeben, um das Unternehmen als unabhängige Bieterin zurückzukaufen.

Ursprünglich lag ein Übernahmeangebot der Pharmafirma Regeneron vor, das sich auf 256 Millionen US-Dollar belief. Doch setzte sich letztlich TTAM mit einem attraktiveren Gebot von 305 Millionen US-Dollar in einem nicht formalen Verfahren durch. Regeneron entschied sich gegen eine Nachbesserung des Angebots, was TTAM den Weg für die Übernahme ebnete. Die Abkürzung TTAM steht symbolisch für "Twenty-Three And Me", und der Erwerb durch diese Organisation verspricht, die ursprüngliche Mission von 23andMe weiterzuführen. Das Institut hat bereits zugesichert, die Kunden über den Fortschritt der Übernahme rechtzeitig zu informieren und die strengen Datenschutzrichtlinien des Unternehmens weiterhin zu respektieren. Diese gewährleisten den Kunden unter anderem das Recht auf Löschung ihrer Daten sowie den Austritt aus laufenden Forschungsprojekten.

Anne Wojcicki hat sich optimistisch über die zukünftigen Entwicklungen geäußert: „Ich freue mich sehr, dass das TTAM Research Institute die Mission von 23andMe fortsetzen wird, Menschen Zugang zum menschlichen Genom zu verschaffen.“ Sie hob die Bedeutung von Wahlfreiheit und Transparenz im Umgang mit genetischen Daten hervor, und diese Werte sollen auch zukünftig im Mittelpunkt der Arbeit stehen.

Die Transaktion steht jedoch vor mehreren Herausforderungen. Eine Genehmigung seitens des Insolvenzgerichts ist nach wie vor erforderlich, und es gilt rechtliche Hürden zu nehmen. Besondere Brisanz erhält der Vorgang durch eine Anklage, vorgebracht von einer Gruppe aus 28 Generalstaatsanwälten unter der Führung von Letitia James aus New York. Diese äußerten Bedenken, dass der Verkauf ohne die ausdrückliche Zustimmung der betroffenen Personen nicht zulässig sei. Die Frage, ob 23andMe das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen kann, bleibt zudem offen, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass seit der Insolvenzanmeldung 15% der Kunden die Löschung ihrer Daten beantragt haben.