27. Juli, 2024

Wirtschaft

100-Millionen-Dollar-Schatten über Trumps Immobiliendeal

100-Millionen-Dollar-Schatten über Trumps Immobiliendeal

In den finanztechnischen Verwicklungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump scheint erneut ein bedrohliches Gewitter aufzuziehen. Erkenntnissen der "New York Times" und "ProPublica" zufolge, erhält Trump möglicherweise eine saftige Rechnung von der US-Steuerbehörde. Ein störender Punkt in Trumps finanzieller Vergangenheit ist ein Bauprojekt in Chicago, bei dem er denselben Verlust offenbar doppelt von der Steuer abgesetzt haben soll. Die daraus resultierende Steuernachzahlung könnte sich auf atemberaubende 100 Millionen Dollar belaufen.

Das Zentrum der Steuerkontroverse bildet ein imposanter Bau aus Glas, der mit 92 Stockwerken am Ufer des Chicago Rivers in den Himmel ragt. Neben dem kühnen architektonischen Anspruch sollte der Turm mit Eigentumswohnungen gefüllt werden. Allerdings wurde das Projekt von Trump, zu jener Zeit als Bauunternehmer und nicht als Präsident oder politischer Herausforderer bekannt, durch die Finanzkrise 2009 und resultierende Kostenüberschreitungen empfindlich getroffen. Der ansehnliche Verlust, hier gleich zweimal für steuerliche Zwecke genutzt, könnte nun zu ebenso ansehnlichen Nachforderungen führen.

Die Trump Organization, vertreten durch Eric Trump in seiner Rolle als Vizepräsident, zeigt sich von der Angelegenheit wenig beeindruckt und betont, dass dieser Fall bereits vor Jahren ad acta gelegt worden sei. Beruhigende Worte, doch Wahlkampfzeiten sind nicht für ihre Nachsicht bekannt. Heute steht Donald Trump, regierungserfahren und abwahlgeprüft, vor einem möglichen zweiten Akt auf dem politischen Parkett im Duell mit Joe Biden. Dieser finanzielle Schatten könnte sich als unwillkommener Gast in einem bereits intensiv geführten Kopf-an-Kopf-Rennen für das höchste Amt des Landes erweisen. Diskretion obliegt dem IRS, der sich zu laufenden Untersuchungen und privaten Steuerangelegenheiten nicht öffentlich äußern darf.