Eine umfassende Analyse des Bundesinnenministeriums hat ergeben, dass die Zahl der Straftaten gegen Beschäftigte der Deutschen Bahn sowie gegen Beamte der Bundespolizei im vergangenen Jahr markant gestiegen ist. Wie aus einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland und der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht, wurden im Jahr 2024 insgesamt 3.151 Fälle von Körperverletzungen oder Bedrohungen gegenüber Bahnmitarbeitern und externen Dienstleistern registriert. Diese Zahlen übersteigen die Fallzahlen der Jahre 2022 und 2023, die bei etwa 2.800 beziehungsweise 2.750 lagen. Grundlage dieser Untersuchung ist die sogenannte Polizeiliche Eingangsstatistik. Diese erfasst Delikte, die der Polizei zur Kenntnis gelangen, wobei eine mögliche Dunkelziffer jedoch unberücksichtigt bleibt. Ein signifikanter Anteil dieses Anstiegs könnte im Zusammenhang mit den besonderen Bedingungen während der Fußball-Europameisterschaft 2024 stehen, als ein erhöhtes Fahrgastaufkommen in den Zügen zu verzeichnen war.
Ebenso alarmierend ist der Anstieg der Angriffe auf Bundespolizisten. Im Jahr 2024 wurden laut der Polizeilichen Eingangsstatistik 10.726 Bundespolizisten Opfer von Bedrohungen oder tätlichen Übergriffen. Dies stellt eine erhebliche Zunahme im Vergleich zu den 9.641 Fällen im Jahr 2023 und den 8.125 Fällen im Jahr 2022 dar. Die aktuellen Zahlen aus den ersten vier Monaten des Jahres 2025 mit bereits 3.879 betroffenen Bundespolizisten deuten auf eine Fortsetzung dieses besorgniserregenden Trends hin.
Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, zeigte sich angesichts dieser Entwicklung zutiefst besorgt und appellierte an den Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, umgehend Maßnahmen zur Senkung dieser Straftaten zu ergreifen. Bartsch betonte, dass es nicht hinnehmbar sei, dass Bahnmitarbeiter und Polizeibeamte immer häufiger zur Zielscheibe von Aggressionen werden. Er warnte zudem vor den weitreichenden negativen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Klima und unterstrich die dringende Notwendigkeit präventiver Maßnahmen, um die Sicherheit der betroffenen Berufsgruppen zu gewährleisten.