13. August, 2025

Wirtschaft

Zunahme der Teilzeitbeschäftigung: Analyse der Lehrkräftesituation an deutschen Schulen

Die Teilzeitbeschäftigung unter Lehrerinnen und Lehrern an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland hat im Schuljahr 2023/2024 einen neuen Höchststand erreicht. Jüngste Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass 43,1 Prozent der Lehrkräfte in Teilzeit tätig waren, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr, in dem der Anteil bei 42,3 Prozent gelegen hatte. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Tendenz zu flexiblen Arbeitsmodellen im Bildungssektor.

Besonders bemerkenswert ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Während mehr als die Hälfte der Lehrerinnen (50,7 Prozent) in Teilzeit arbeitet, trifft dies lediglich auf einen kleineren Prozentsatz der Lehrer (22,6 Prozent) zu. Diese Diskrepanz wirft Fragen zu den Gründen und Rahmenbedingungen auf, die Frauen häufiger als Männer dazu veranlassen, Teilzeitbeschäftigung zu wählen.

Insgesamt waren im aktuellen Schuljahr 739.500 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen beschäftigt. Die Teilzeitquote ist im Vergleich zu anderen Berufen überdurchschnittlich hoch, denn der branchenübergreifende Anteil der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland liegt bei lediglich 30,9 Prozent. Diese Zahlen reflektieren eine signifikante Neigung innerhalb des Lehrberufs zu Arbeitsmodellen mit reduzierter Stundenzahl.

Ein genauerer Blick auf die Bundesländer offenbart erhebliche Unterschiede in der Teilzeitquote. Hamburg führt mit einem bemerkenswerten Anteil von 55,0 Prozent, gefolgt von Bremen mit 52,2 Prozent und Baden-Württemberg mit 50,1 Prozent. Im Gegensatz dazu sind in Thüringen nur 23,0 Prozent der Lehrkräfte in Teilzeit, gefolgt von 23,1 Prozent in Sachsen-Anhalt. Diese regionalen Unterschiede könnten auf unterschiedliche bildungspolitische Rahmenbedingungen und sozioökonomische Faktoren hinweisen.

Neben der Beschäftigungsart variiert auch die Altersstruktur der Lehrkräfte deutlich nach Region. Bundesweit ist etwa ein Viertel der Lehrkräfte im Alter von 50 bis 59 Jahren, und etwa zehn Prozent sind 60 Jahre oder älter. Besonders hoch ist der Anteil der älteren Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt mit 54,0 Prozent und in Thüringen mit 50,0 Prozent. Demgegenüber stehen das Saarland mit 28,4 Prozent und Bremen mit 30,1 Prozent, wo der Anteil älterer Lehrkräfte vergleichsweise niedrig ist. Die jüngeren Lehrkräfte unter 35 Jahren machen dagegen nur 20,8 Prozent des Lehrkörpers aus.

Diese Daten werfen ein Licht auf die Herausforderungen und Chancen im deutschen Bildungssystem und betonen die Notwendigkeit, die Arbeitsbedingungen und die Personalentwicklung in Schulen zu überdenken, um den individuellen Bedürfnissen und den demografischen Veränderungen gerecht zu werden.