18. August, 2025

Wirtschaft

Zunahme der LNG-Importe in der EU: Risiko der Abhängigkeit oder strategische Erfordernis?

Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete die Europäische Union einen signifikanten Anstieg der Importe von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland, die einen Gesamtwert von rund 4,48 Milliarden Euro erreichten. Diese Zahl stellt eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr dar, als der Importwert bei etwa 3,47 Milliarden Euro lag. Diese Zahlen basieren auf aktuellen Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat und unterstreichen die anhaltende wirtschaftliche Verbindung zwischen der EU und Russland im Energiebereich.

Insgesamt importierte die Europäische Union im ersten Halbjahr 2025 LNG im Wert von etwa 26,9 Milliarden Euro. Bei der Herkunft der Importe dominierten die Vereinigten Staaten, die mit einem Importvolumen von 13,7 Milliarden Euro den größten Anteil lieferten. Dies bestätigt erneut die führende Rolle der USA als Hauptlieferant von LNG für die EU. Im Jahr 2024 stellten die USA etwa 45 Prozent der gesamten LNG-Lieferungen bereit, was ihre Bedeutung in der Versorgungssicherheit der EU weiter festigt.

Obwohl politische Spannungen zwischen der Europäischen Union und Russland weite Teile Europas beeinflussen könnten, haben die EU-Behörden bislang keine Sanktionen gegen Gaseinfuhren verhängt. Diese Entwicklung unterstreicht die komplexe Balance zwischen politischen Interessen und energiewirtschaftlichen Erfordernissen. Die Gasversorgung der EU beruht weiterhin sowohl auf Flüssigerdgas als auch auf traditionellem Pipelinetransport, insbesondere durch den Einsatz der Turkstream-Pipeline.

Die EU steht dementsprechend vor der Herausforderung, ihre Energieunabhängigkeit zu stärken, während sie gleichzeitig die Versorgungssicherheit sicherstellt. Die gegenwärtigen Zahlen verdeutlichen, dass sich der Energiemarkt in Europa in einem spannungsgeladenen, aber dynamischen Zustand befindet. Strategische Entscheidungen sind erforderlich, um die zukünftige Energiepolitik der EU zu gestalten und nachhaltige Lösungen für eine stabile Energieversorgung zu entwickeln.