Die Deutsche Bahn hat sich nach intensiven Diskussionen und trotz bestehender Kontroversen für den Bau einer neuen Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover entschieden. Diese Strecke, die über das Gebiet des niedersächsischen Bergen verlaufen wird, ist ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Strategie zur Bewältigung infrastruktureller Engpässe auf einer der am stärksten frequentierten Verkehrsachsen in Deutschland. Die bestehende Verbindung hat derzeit eine Auslastung von 147 Prozent und ist somit für das geplante Zugaufkommen auf der Nord-Süd-Achse inadäquat.
Mit dem Neubau beabsichtigt die Bahn, den sogenannten Deutschland-Takt zu unterstützen und sowohl den Nah-, Fern- als auch den Güterverkehr besser zu integrieren und zu verbessern. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, liegt die endgültige Entscheidung über das Vorhaben beim Bundestag. Es wurden alternative Ausbaupläne entlang der bestehenden Strecken geprüft, jedoch als nicht ausreichend bewertet, um den wachsenden Verkehrsprognosen im Personen- und Güterverkehr gerecht zu werden. Im Gegensatz dazu bietet die neue Route über die Heide Potentiale für zusätzliche Nahverkehrshalte, insbesondere im Raum Heidekreis.
Diese neue Verbindung würde es Pendlern ermöglichen, in weniger als einer Stunde von Hamburg nach Hannover zu reisen. Zudem könnten Soltau-Expresszüge die Fahrzeiten nach Hamburg deutlich verkürzen. Während der Landkreis Lüneburg die Pläne optimistisch betrachtet und die positiven Auswirkungen auf die regionale und wirtschaftliche Entwicklung begrüßt, gibt es kritische Stimmen aus der niedersächsischen Landesregierung. Ministerpräsident Olaf Lies äußerte, dass die ausschließliche Fokussierung auf den Neubau einer Strecke nicht zielführend sei.
Auch der Landkreis Harburg äußerte Bedenken und kritisierte eine Missachtung bisheriger Vereinbarungen. Der Projektbeirat Alpha-E zeigt sich ebenfalls skeptisch und warnt vor einer möglichen Überlastung während der langen Phase der Realisierung des Projekts. Trotz dieser genannten Herausforderungen sieht die Deutsche Bahn in der neuen Trasse erhebliche Vorteile. Sollte es gelingen, die bestehenden bürokratischen und baulichen Hürden rechtzeitig zu überwinden, könnte die Region bereits ab den 2040er Jahren von den positiven Effekten des Projekts erheblich profitieren.