06. August, 2025

Wirtschaft

Zukunft der Finanzierung des Deutschlandtickets bleibt unklar

Das sogenannte Deutschlandticket steht aktuell erneut vor einer finanziellen Bewährungsprobe. Obwohl das Bundeskabinett unlängst den Weg für eine Gesetzesänderung geebnet hat, die eine fortgesetzte Unterstützung des Bundes bis zum Jahr 2026 mit insgesamt 1,5 Milliarden Euro vorsieht, bleibt nach wie vor offen, wie die erwarteten Mehrkosten gedeckt werden können. Oliver Krischer, der Verkehrsminister des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, hat in diesem Zusammenhang betont, dass die bereitgestellten Bundesmittel nicht ausreichend sein werden, um den Preis für das Deutschlandticket stabil zu halten.

Eine herausfordernde Verhandlungsrunde zwischen dem Bund und den einzelnen Bundesländern steht bevor. Sowohl der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) als auch der Deutsche Städtetag mahnen eindringlich zur Dringlichkeit, die bestehende Finanzierungslücke nachhaltig zu schließen. Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich das Gesamtdefizit für das Ticket auf rund 3,5 Milliarden Euro, während die Finanzierungszusagen des Bundes und der Länder bei einer Summe von 3 Milliarden Euro stagnierten.

Die laufenden Diskussionen beschränken sich nicht nur auf die Suche nach kurzfristigen finanziellen Lösungen. Vielmehr wird derzeit auch über einen langfristigen Preismechanismus verhandelt, der ab dem Jahr 2026 moderaten Erhöhungen des Ticketpreises regulierend entgegenwirken soll. Trotz der angespannten Haushaltslage zahlreicher Bundesländer fordert insbesondere Niedersachsen einen dauerhaften und verlässlichen Finanzierungsplan, um jährliche Preisanpassungen nachhaltig zu vermeiden.

Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, droht den Fahrgästen eine erneute Preiserhöhung. Dies würde im Widerspruch zu den Aussagen der Koalition stehen, die im Koalitionsvertrag Preisstabilität versprochen haben. Darüber hinaus könnte eine anhaltende Unsicherheit auch den Erfolg des Jobtickets gefährden, welches gegenwärtig zwar erhebliches Potenzial aufweist, jedoch aufgrund bisher fehlender verbindlicher Zusagen nicht weiterentwickelt werden kann.