Abwerbewelle mit Sprengkraft
Ein Dutzend Top-Forscher von OpenAI, mindestens 50 KI-Experten insgesamt: Zuckerberg hat in wenigen Monaten einen Exodus ausgelöst, wie ihn das Silicon Valley selten erlebt hat.
Mit Wechselprämien im Milliardenbereich und „explodierenden Angeboten“, die binnen Tagen angenommen werden mussten, preschte Meta aggressiv in die Konkurrenz. Für OpenAI-Chef Sam Altman war das „geschmacklos und verrückt“ – für Zuckerberg schlicht konsequent.
Die Vision einer „Superintelligenz für alle“
Offiziell will Meta nicht bloß Geschäftsprozesse optimieren, sondern eine persönliche Superintelligenz schaffen, die jedem Menschen als digitaler Begleiter dient.
Die Rhetorik ist bewusst pathetisch: KI solle Abenteuer ermöglichen, Kreativität entfesseln und den Menschen „zu sich selbst führen“. Kritiker erinnern jedoch an Zuckerbergs Metaverse-Versprechen – ein Milliardenfiasko, das dem Konzern einst die Hälfte seines Börsenwerts kostete.
Rechenzentren im Gigantismus-Stil
Mit Projekten wie „Prometheus“ in Ohio oder „Hyperion“ in Louisiana treibt Zuckerberg den Bau von Rechenzentren in Dimensionen voran, die bislang nur Elon Musk für xAI ankündigte. Gigawatt-Leistungen, Gaskraftwerke zur Eigenversorgung, Serverhallen so groß wie Manhattan: Meta investiert Hunderte Milliarden Dollar, um die nötige Rechenpower für KI-Modelle aufzubauen.

Ob solche Monsterzentren in einer sich rasant wandelnden Technologie tatsächlich zukunftsfähig sind, bleibt offen.
Alexandr Wang – der neue Hoffnungsträger
Mit der Übernahme von 49 Prozent an Scale AI holte Zuckerberg den 28-jährigen Gründer Alexandr Wang ins Boot – einen Überflieger, der schon mit OpenAI, Google und Microsoft arbeitete.
Er soll Metas KI-Teams neu ausrichten und die Zutaten für den Erfolg bündeln: Daten, Talente, Rechenleistung. Doch Metas Unternehmenskultur gilt als toxisch – hohe Fluktuation, Überarbeitung, wenig Identifikation. Ob Wang hier Stabilität bringt oder nur Symbolfigur bleibt, ist ungewiss.
Datenhunger ohne Grenzen
Meta besitzt mit Facebook, Instagram und WhatsApp einen Datenschatz von 3,5 Milliarden Nutzern – und will diesen mit Smartglasses massiv ausweiten. Die Brillen sollen zum „Handy der Zukunft“ werden, ausgestattet mit Kameras und Sensoren, die das gesamte Leben mitschneiden.
Datenschützer warnen vor einem beispiellosen Überwachungsapparat. Doch Zuckerberg schwärmt: Wer künftig keine Smartglasses trage, werde „einen kognitiven Nachteil“ haben.
Alles oder nichts
An der Börse verfangen Zuckerbergs Pläne: Metas Aktie sprang nach seiner Superintelligence-Präsentation zweistellig nach oben. Investoren wittern die Chance, dass Meta die nächste technologische Welle dominiert.
Doch die Wette ist gewaltig. Gelingt der Durchbruch, könnte Zuckerberg das Machtgefüge im Silicon Valley verschieben – scheitert er, droht Meta ein Debakel, das das Metaverse-Desaster in den Schatten stellt.
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