In einem Zeitraum von nur fünf Jahren sind die monatlichen Zinszahlungen für KfW-Studienkredite deutlich gestiegen, wie aktuelle Zahlen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zeigen. Einer Anfrage der Fraktion Die Linke zufolge, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hat sich die durchschnittliche Zinslast der Kreditnehmer von 34 Euro im Jahr 2020 auf derzeit etwa 80 Euro nahezu verdoppelt. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die finanzielle Belastung junger Menschen, die ein Studium finanzieren wollen.
Ein besonders markanter Anstieg wurde zwischen dem Frühjahr 2022 und dem Herbst 2023 verzeichnet. In diesem Zeitraum stiegen die Zinssätze von 3,26 Prozent auf 7,78 Prozent an. Zuletzt gab es jedoch einen leichten Rückgang auf ein Zinsniveau von 6,02 Prozent. Trotz dessen blieb die monatliche Zinszahlung hoch: Im Jahr 2022 lag sie bei 87 Euro, während sie aktuell bei 80 Euro liegt. Studienkreditnehmer müssen mittlerweile im Durchschnitt etwa 3.800 Euro an Zinsen bei vollständiger Rückzahlung ihres Kredits aufbringen, verglichen mit rund 1.500 Euro vor zehn Jahren. Die KfW betont, dass auch andere Faktoren wie die individuelle Laufzeit des Kredits zur Dynamik der Zinshöhen beitragen.
Aktuell profitieren etwa 24.000 Studierende von den KfW-Studienkrediten, die in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten eine essentielle Rolle in der Studienfinanzierung spielen. Angesichts dieser finanziellen Herausforderungen spricht sich Nicole Gohlke, forschungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, für staatliche Unterstützung zur Zinsentlastung aus. So wie es der Bund bereits temporär während der Corona-Pandemie umgesetzt hat, solle erneut eine Subventionierung der hohen Zinsen angedacht werden. Gohlke unterstreicht die Dringlichkeit ihrer Forderung, da die Kombination aus hohen Lebenshaltungskosten und steigenden Zinsen das Studium ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung vonseiten der Eltern für viele zu einem unerreichbaren Ziel machen könnte.
Diese Entwicklung weckt erneut die Diskussion darüber, wie Studierende in Deutschland finanziell entlastet werden können, um den Zugang zur Hochschulbildung auch zukünftig sicherzustellen. Eine Neubewertung der Förderungsmechanismen für Studierende erscheint vor dem Hintergrund der jüngsten Zinserhöhungen und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend notwendig. Die Debatte um die mögliche staatliche Unterstützung durch Zinssubventionen dürfte daher weiter an Relevanz gewinnen.