20. Oktober, 2025

Politik

ZDF verteidigt Dunja Hayali nach Geisel-Versprecher – Kritik an Umgang mit Sprache und Verantwortung

Moderatorin Dunja Hayali sorgt mit ihrer Wortwahl im „Morgenmagazin“ erneut für Irritationen. Nachdem sie im Zusammenhang mit der Geiselfreilassung aus Israel von „palästinensischen Geiseln“ gesprochen hatte, erklärt das ZDF den Vorfall als „Versprecher“.

ZDF verteidigt Dunja Hayali nach Geisel-Versprecher – Kritik an Umgang mit Sprache und Verantwortung
Moderatorin Dunja Hayali gerät erneut in die Kritik – diesmal wegen ihrer Wortwahl zu israelischen Geiseln und Hamas-Häftlingen.

Ein Satz, der hängen bleibt

Es war nur ein kurzer Moment in einer Live-Sendung – doch einer mit Wirkung. Dunja Hayali sprach im „ZDF-Morgenmagazin“ über die Freilassung israelischer Geiseln und bezeichnete dabei die im Gegenzug entlassenen Hamas-Häftlinge als „normale Palästinenser“. Zudem sprach sie von „palästinensischen Geiseln“. In den sozialen Netzwerken löste diese Formulierung binnen Minuten eine Welle der Empörung aus.

Viele Zuschauer sahen darin eine grobe Verzerrung der Tatsachen: Denn bei den entlassenen Palästinensern handelte es sich laut israelischen Angaben um Mitglieder der Hamas – darunter verurteilte Terroristen und Personen, denen schwere Gewalttaten vorgeworfen werden.

Das ZDF rudert zurück

Der Sender reagierte schnell, wenn auch defensiv. In einer Stellungnahme erklärte das ZDF gegenüber mehreren Medien, Hayali habe sich schlicht „versprochen“. Ihre Wortwahl sei „nicht absichtlich gewählt“ gewesen. Während der Live-Moderation habe sie „nach der korrekten Formulierung gesucht“, die ihr „in diesem Moment nicht eingefallen“ sei.

Zudem habe es auch in der grafischen Einblendung – der sogenannten Bauchbinde – einen Fehler gegeben. Dort war zunächst von einem „Austausch der Geiseln“ die Rede gewesen. Später korrigierte das ZDF die Texttafel in „Freilassung israelischer Geiseln“. Beide Vorfälle, so der Sender, seien „unbeabsichtigt“ gewesen und würden bedauert.

Kritik an journalistischer Sorgfalt

Für viele Zuschauer ist das zu wenig. Gerade in Zeiten, in denen Sprache über politische Wirklichkeit mitentscheidet, sei die Verantwortung öffentlich-rechtlicher Medien besonders groß.

„Ein Versprecher kann passieren, aber wenn sich solche Ungenauigkeiten wiederholen, wird es zum strukturellen Problem“, sagt ein Medienwissenschaftler gegenüber der InvestmentWeek.

Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass Hayali mit Formulierungen aneckt. Ende September musste das ZDF bereits nachträglich eine Passage aus dem „Heute-Journal“ klarstellen. Damals hatte Hayali die Ermordung des US-Kommentators Charlie Kirk in einem Zusammenhang erwähnt, der von Kritikern als Relativierung der Tat verstanden wurde.

Die Frage nach Verantwortung

Das Problem liegt weniger im einzelnen Fehler als in der Wahrnehmung. Öffentlich-rechtliche Journalisten gelten – zu Recht – als Hüter sprachlicher Präzision und Ausgewogenheit. Wenn aber ausgerechnet Aushängeschilder wie Hayali wiederholt durch missverständliche Aussagen auffallen, kratzt das am Vertrauen.

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Der Sender selbst betont, man habe den Vorfall intern „kritisch reflektiert“. Von Disziplinarmaßnahmen ist nicht die Rede. Auch Hayali selbst hat sich bislang nicht öffentlich geäußert.

Wenn Worte Wirkung entfalten

Der Streit zeigt, wie eng der Grat zwischen spontaner Moderation und publizistischer Verantwortung geworden ist. In einer Live-Sendung genügt ein falsches Wort, um ganze Narrative zu verschieben – vor allem in einem hochsensiblen politischen Kontext wie dem Nahostkonflikt.

Das ZDF steht damit erneut vor der Frage, wie viel journalistische Freiheit spontane Wortwahl in emotional aufgeladenen Themen verträgt. Denn während der Sender den „Versprecher“ als menschlich einstuft, empfinden viele Zuschauer ihn als symptomatisch für eine Schieflage im öffentlich-rechtlichen Diskurs.

Die Debatte über Sprache, Verantwortung und Vertrauen im Journalismus dürfte damit erst begonnen haben.

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