Nach einem zunächst freundlichen Handelsstart verzeichneten die europäischen Börsen am Montag leichte Verluste. Die Stimmung in den Unternehmen des Euroraums und Großbritanniens veränderte sich kaum, ließ jedoch Raum für vorsichtigen Optimismus. Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses steht weiterhin das Thema Zollstreitigkeiten, das die Märkte in Atem hält.
Zwischen der EU und den USA sind neue Gespräche geplant, um einen Handelskrieg abzuwenden. EU-Kommissar Maros Sefcovic machte sich auf den Weg nach Washington, um dort mit US-Handelsminister Howard Lutnick und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer zu verhandeln. Diese Gespräche kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da US-Präsident Donald Trump in anderthalb Wochen möglicherweise die nächste Runde von Strafzöllen ankündigen könnte.
Parallel dazu bleiben auch die Verhandlungen über eine begrenzte Waffenruhe in der Ukraine von Bedeutung. US-Vermittler planen getrennte Gespräche mit Vertretern aus Moskau und Kiew in Saudi-Arabien, um die Spannungen zu entschärfen.
Der EuroStoxx 50 schloss den Handelstag mit einem Minus von 0,15 Prozent bei 5.415,79 Punkten. Der britische FTSE 100 gab um 0,10 Prozent auf 8.638,01 Zähler nach, während der Schweizer SMI um 0,57 Prozent auf 13.000,24 Punkte fiel. Die Rekordhochs aus Anfang März bleiben damit in greifbarer Nähe.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hellte sich im März weniger auf als erwartet. Laut einer ersten Schätzung des von S&P Global ermittelten Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg dieser um 0,2 Punkte auf 50,4 Punkte und befindet sich somit knapp über der kritischen Marke von 50 Punkten, die auf eine steigende wirtschaftliche Aktivität hindeutet. Chris Hare, Volkswirt bei der britischen Bank HSBC, kommentierte die Lage als "vorsichtigen Optimismus inmitten gestiegener Unsicherheit."
In Großbritannien zeigte sich ein unerwarteter Anstieg der Unternehmensstimmung. Der britische PMI stieg um 1,5 Punkte auf 52,0 Punkte, entgegen den Erwartungen von Ökonomen, die von einem unveränderten Wert von 50,5 Punkten ausgegangen waren.