Die geopolitische Lage sorgt weiterhin für Gesprächsstoff: Laut dem US-Sondergesandten Steve Witkoff hat Kremlchef Wladimir Putin nicht das Ziel, ganz Europa zu erobern. Diese Einschätzung äußerte Witkoff kürzlich in einem TV-Interview, in dem er betonte, dass sich die gegenwärtige Situation grundlegend von jener des Zweiten Weltkriegs unterscheidet, nicht zuletzt durch das Bestehen der NATO.
Ein wichtiges Thema des Interviews war der Umgang mit dem eskalierenden Konflikt in der Ukraine. Witkoff betonte die Bedeutung des Dialogs mit beiden Konfliktparteien. Nur im direkten Austausch könne ermittelt werden, welche Bedürfnisse bestehen und ob es eine Möglichkeit gibt, die Parteien zusammenzubringen, um eine Lösung zu finden.
Unterdessen führt die US-Regierung in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Moskau und Kiew, um den Konflikt zu deeskalieren. Laut der "New York Times" gibt es derzeit Aktionen eines Austauschs zwischen Kiew und US-Vermittlern in Riad, gefolgt von Gesprächen zwischen den USA und Russland.
Witkoff berichtete von seinen persönlichen Treffen mit Putin in Moskau, die jeweils dreieinhalb Stunden dauerten. Er bemerkte positiv, dass er bei diesen Gelegenheiten den Eindruck gewann, dass Putin an einer friedlichen Lösung interessiert sei. Auf die Frage, ob Putins Darstellung als Tyrann gerechtfertigt sei, verwies Witkoff auf die Vielschichtigkeit jeder Geschichte und die Notwendigkeit, beide Perspektiven zu betrachten.