07. Oktober, 2025

Wirtschaft

Wirtschaftsstrategie: Deutschland strebt intensivere Partnerschaften mit dem Globalen Süden an

Die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland hat einen umfassenden Plan vorgestellt, um die heimische Wirtschaft verstärkt in die Entwicklungszusammenarbeit einzubeziehen. Bei einer Konferenz in Berlin präsentierte Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan einen strategisch ausgerichteten Aktionsplan, dessen Ziel es ist, die Partnerschaften mit Ländern des Globalen Südens deutlich zu intensivieren. Die SPD-Politikerin hob in ihrer Rede die zunehmende Bedeutung solcher Kooperationen für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hervor. Sie wies darauf hin, dass insbesondere der Zugang zu unverzichtbaren Rohstoffen wie Kobalt und Kupfer, die essenzielle Bestandteile für die Digitalisierung und die Energiewende darstellen, zwingend ein internationales Zusammenwirken erforderlich machen.

Der professionelle Aktionsplan legt spezifische Maßnahmen fest, um Unternehmen und Fachverbände tiefgreifend in die Planung und Umsetzung konkreter Initiativen und Projekte einzubeziehen. Ziel ist auch, die Beteiligung dieser Akteure an bilateralen Regierungsverhandlungen entscheidend zu erhöhen. Wesentliche Elemente des Plans beinhalten verbesserte Fördermöglichkeiten und gezielt ausgestaltete Ausschreibungskriterien. Diese sollen maßgeblich dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu stärken, besonders im Hinblick auf die Konkurrenz aus China.

Finanzminister Lars Klingbeil betonte in seiner Ansprache die unverzichtbare Bedeutung neuer strategischer Partnerschaften, insbesondere mit dem Blick auf die Prognosen, dass bis zum Jahr 2050 etwa ein Viertel der Weltbevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent leben wird. In Anbetracht der gegenwärtigen Herausforderungen durch protektionistische Politikansätze, wie sie in der Zollpolitik der USA beobachtet werden, sei es von entscheidender Bedeutung, dass Deutschland sowohl auf internationaler als auch auf europäischer Ebene auf verstärkte Kooperation hinarbeite.

Des Weiteren befasst sich der Aktionsplan mit dem Wiederaufbau in krisengeschüttelten Regionen wie der Ukraine, Syrien und dem Gazastreifen. Ministerin Alabali-Radovan erläuterte in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, dass für den Gazastreifen bereits Mittel für die Finanzierung von Notunterkünften bereitgestellt wurden. Die Ministerin unterstrich, dass die erfolgreiche Bewältigung dieser umfassenden Aufgaben ein engagiertes Mitwirken der Privatwirtschaft erfordere. Die Regierung wirbt damit für eine verstärkte öffentliche-private Partnerschaft, die entscheidend zur Stabilität und zum nachhaltigen Wiederaufbau in den betroffenen Regionen beitragen soll.