07. Juni, 2025

Wirtschaft

Wirtschaftsdiplomatie im Zentrum: Hohe Delegationen aus China und USA kommen in London zusammen

Das bevorstehende Gipfeltreffen zwischen der Volksrepublik China und den Vereinigten Staaten von Amerika, das auf höchster diplomatischer Ebene stattfindet, gewinnt an Kontur und Bedeutung. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums hat kürzlich den bevorstehenden Besuch von Vize-Ministerpräsident He Lifeng bekannt gegeben. Dieser wird auf Einladung der britischen Regierung von 8. bis 13. Juni nach Großbritannien reisen, um dort das erste zentrale Treffen im Rahmen eines neu etablierten Wirtschafts- und Handelsmechanismus zwischen den beiden Ländern zu leiten. Noch bleibt die genaue Zusammensetzung der chinesischen Delegation im Dunkeln, doch die Erwartungen an das Meeting sind hoch.

Einblicke in die Details der amerikanischen Delegation wurden von US-Präsident Donald Trump persönlich auf der Plattform Truth Social geteilt, die er häufig für öffentliche Ankündigungen nutzt. Nach seinen Informationen wird das Treffen in London abgehalten, und die US-amerikanische Seite wird von Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick sowie Handelsbeauftragtem Jamieson Greer angeführt. Der Fokus der Gespräche liegt auf der detaillierten Ausarbeitung einer Handelsvereinbarung, die bereits im Mai unterzeichnet wurde und das Potenzial hat, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt grundlegend zu prägen und neu zu definieren.

Erwartungsgemäß werden während des Treffens auch diverse kritische Handelsthemen zur Sprache kommen. Zuvor hatte Präsident Trump drastische Strafzölle auf chinesische Importe erhoben, die bis zu 145 Prozent betragen. China reagierte darauf mit eigenen, signifikanten Gegenzöllen. Zusätzlich erschweren US-Beschränkungen auf den Verkauf von Technologieprodukten an China sowie Chinas Exportkontrollen für seltene Erden die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Nationen weiter. Diese Themen sind potenziell konfliktträchtig und dürften zentraler Bestandteil der bevorstehenden Diskussionen sein.

Das chinesische Handelsministerium verteidigt weiterhin seine Exportbeschränkungen und verweist auf die duale Nutzung der betreffenden Rohstoffe, die sowohl militärischen als auch zivilen Zwecken dienen könnten. Dennoch zeigt sich Peking offen für einen weiteren Dialog. Man beabsichtigt, im Rahmen der geltenden Gesetze Gespräche mit den betroffenen Ländern fortzusetzen und ist grundsätzlich bereit, eine begrenzte Anzahl an Ausfuhrlizenzen zu vergeben. Diese Bereitschaft zum Dialog könnte ein wichtiger Schritt sein, um die bilateralen Spannungen zu mindern und langfristig stabilere Handelsbeziehungen zwischen den beiden Großmächten zu etablieren.