20. Juni, 2025

Wirtschaft

Wirtschaftliche Herausforderungen: Trump, die US-Ökonomie und bedrohliche Indikatoren

Der derzeitige Kurs der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik unter der Leitung von Präsident Donald Trump erinnert an die dramatischen Erzählungen der griechischen Mythologie, in denen Übermut häufig mit tragischen Konsequenzen endet. Diese Überlegung teilt Desmond Lachman, ein ehemaliger Funktionär des Internationalen Währungsfonds, der momentan als Senior Fellow am American Enterprise Institute arbeitet. Trotz ernsthafter Warnungen von führenden Wirtschaftsvertretern wie dem Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell, dem CEO der JPMorgan Chase, Jamie Dimon, und dem CEO von BlackRock, Larry Fink, setzt Präsident Trump unbeirrt seine umstrittenen politischen Maßnahmen fort.

Besonders im Fokus stehen Trumps Zollpolitik und deren Auswirkungen auf Inflation und Wirtschaftswachstum, ebenso wie die Folgen der von ihm durchgeführten Steuerreformen auf die Anleiherenditen und den Wert des US-Dollars. Lachman äußert Besorgnis darüber, dass die Ignoranz gegenüber diesen Warnungen die amerikanische Wirtschaft nachhaltig schädigen könnte. Ein unkontrolliertes Anheizen der Inflation in Kombination mit steigenden langfristigen Anleiherenditen könnte laut Lachman das Risiko einer Rezession erheblich erhöhen.

In jüngster Vergangenheit sorgte Trump mit der Anhebung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte auf 50 Prozent erneut für Aufsehen. Gleichzeitig bleiben ernsthafte Schritte zur Reduzierung des Haushaltsdefizits, das gegenwärtig bei 6,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt, aus. Stattdessen drängt Trump energisch auf die Umsetzung seiner teuren Gesetzesvorschläge. Obwohl die Inflation und der Arbeitsmarkt aktuell stabil erscheinen, warnt Lachman, dass die eigentliche Belastung durch die Zölle erst im späteren Jahresverlauf zu spüren sein könnte. Unternehmen haben bereits präventiv ihre Lagerbestände aufgestockt, was temporär die Auswirkungen dämpfen könnte.

Diese wirtschaftspolitischen Entscheidungen könnten nicht nur den Wert des US-Dollars negativ beeinflussen, sondern auch ausländische Investitionen behindern und die Zinssätze für langfristige Staatsanleihen in die Höhe treiben. In einem solchen Szenario steigen die Risiken für den US-amerikanischen Aktienmarkt, insbesondere angesichts bereits hoch bewerteter Aktien. Der Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis-Index des S&P 500 spiegelt diese Gefahr wider und verstärkt in Verbindung mit einer potenziellen Anleihe- oder Dollar-Krise die Bedrohung für den Aktienmarkt.

Trotz der dann drohenden Gefahren scheint Präsident Trump mit seinen pauschalen Zollerhöhungen die konventionelle Logik und die Mahnungen prominenter Ökonomen bisher überspielt zu haben. Doch mit seiner geplanten Steuerreform, die tiefgreifende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität haben könnte, bleibt die Frage bestehen: Ob sich Trumps Ambitionen als unhaltbar erweisen und somit auch die Zukunft der US-Wirtschaft und des Aktienmarktes unsicher wird, bleibt abzuwarten.