Am Donnerstag schloss der Wiener Aktienmarkt mit einem leichten Minus und beendete den Handelstag in einer verhaltenen Stimmung. Zunächst hatte der ATX, der Leitindex der Wiener Börse, positiv in den Tag gestartet, verlor jedoch im Laufe des Tages an Dynamik und verabschiedete sich mit einem Rückgang von 0,21 Prozent bei 4.424,27 Punkten. Parallel dazu verzeichnete der umfassendere ATX Prime ebenfalls einen Verlust von 0,24 Prozent und schloss bei 2.220,56 Zählern.
Der positive Impuls zu Beginn des Handelstages wurde durch ein entscheidendes Urteil eines US-Gerichts ausgelöst, das die von Ex-US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle für ungültig erklärte. Diese Entscheidung führte initial zu einem Anstieg der Marktaktivität und einer optimistischeren Händlerstimmung an den Börsenplätzen. Dennoch blieb dieser Optimismus nicht von Dauer. Die Unsicherheiten bezüglich der möglichen Berufung der US-Regierung gegen das Urteil trübten die Zuversicht der Anleger. Marktanalysten warnten, dass die Handelsbarrieren womöglich temporär wiederaufleben könnten, was die allgemeine Nervosität an den Märkten steigerte.
Von den Vereinigten Staaten strömten zusätzliche besorgniserregende Wirtschaftsnachrichten, die sich negativ auf den österreichischen Aktienmarkt auswirkten. So meldeten die US-Behörden einen unerwartet hohen Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Darüber hinaus wurden die Wirtschaftsdaten für das erste Quartal leicht abwärts korrigiert, was auf eine schwächere wirtschaftliche Dynamik hindeutet als ursprünglich angenommen.
Trotz der insgesamt gedrückten Marktstimmung gab es auch Lichtblicke. EuroTeleSites konnte beachtliche Kursgewinne von 2,8 Prozent verzeichnen, während RHI-Magnesita mit einem Anstieg von 2,4 Prozent ebenfalls positiv überraschte. Dagegen musste CPI Europe nach der Veröffentlichung enttäuschender Quartalszahlen einen Rückgang von 2,3 Prozent hinnehmen. Den stärksten Kursverlust erlitt jedoch Telekom Austria, deren Aktien um 2,6 Prozent nachgaben.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Wiener Aktienmarkt am Donnerstag von einer Mischung aus anfänglichem Optimismus und anschließender Unsicherheit gekennzeichnet war. Die Auswirkungen globaler Handelsentwicklungen und durchwachsener US-Konjunkturdaten spiegelten sich deutlich in den Kursbewegungen wider.