Das Wettstreit um die Position des Free Safety bei den Indianapolis Colts geht ohne klare Entscheidung weiter. Acht Trainingseinheiten ins Trainingslager hineingeht, herrscht noch immer Ungewissheit darüber, wer an der Seite von Julian Blackmon spielen wird. Trotz bemerkenswerter Leistungen von den Profi-Drittliga-Spielern Nick Cross und Rodney Thomas am Montag, die jeweils eine Interception erzielten, bleibt Defensive Coordinator Gus Bradley unüberzeugt.
Bradley betont, dass es notwendig sei, dass sich einer der Spieler konsistent hervortut, bevor eine Entscheidung getroffen werden könne. „Ich denke, sobald sich jemand konstant hervortut,“ so Bradley, „werden wir eine Richtung einschlagen. Aber im Moment sind wir noch weit davon entfernt.“
Cross, den die Colts im dritten Draft-Runde 2022 erworben haben, hat diese Rolle bisher nicht festigen können. Der 22-Jährige hat in seinen ersten beiden Karrierejahren nur vier Spiele gestartet und teilt sich im Trainingslager die Spielzeit mit Ronnie Harrison Jr., Rodney Thomas und Blackmon. Harrison, der vom Strong Safety zum Linebacker wechselte, hat in der NFL noch nie als Free Safety gespielt. Blackmon wiederum wechselte letztes Jahr vom Free Safety zum Strong Safety in seiner bisher erfolgreichsten Saison – ein Rückwechsel könnte seiner Leistung schaden.
Bradley wich der Frage aus, was genau Cross tun müsse, um den Startplatz zu gewinnen, und betonte stattdessen, dass alle Spieler als Spielmacher fungieren und konsistente Leistungen zeigen sollen. Am Montag beeindruckte Cross mit einer spektakulären Interception eines möglichen Touchdown-Pass von Quarterback Anthony Richardson, während Thomas eine Interception von Backup Joe Flacco verzeichnete.
Die Unklarheit über die Free Safety-Position führt zu der Frage, ob die Colts einen erfahrenen Veteranen verpflichten sollten. Berichten zufolge hat das Team bereits Interesse an einigen Veteran-Free-Safeties bekundet und den Markt beobachtet. General Manager Chris Ballard zeigte sich jedoch zunächst optimistisch, dass die jungen Spieler die Gelegenheit bekommen, sich zu beweisen.
Die ironische Wendung: Mehr Wettbewerb hat bisher mehr Fragen als Antworten hervorgebracht. Während im Frühjahr noch ein Zweikampf zwischen Cross und Thomas schien, buhlen nun vier Spieler um die Position, was die Entscheidung weiter erschwert. Eine Lösung könnte in der Verpflichtung eines erfahrenen Spielers wie Justin Simmons liegen, der trotz seines Gehalts aus Denver entlassen wurde und die Colts-Secondary erheblich stärken könnte.
Im Gegensatz zu Denver, das nach dem Weggang von Russell Wilson und der Verpflichtung von Bo Nix den Kader richtungsweisend umkrempelte, setzt Indianapolis auf Kontinuität und hofft, dass ein gesunder Richardson die Mannschaft in die Playoffs führt. Die Frage, wer die Free Safety-Position besetzen wird, bleibt jedoch weiterhin offen.