28. Juli, 2025

Wirtschaft

Weltweite Ernährungslage: Fortschritte und Hindernisse im globalen Ernährungsbericht

Die jüngste Veröffentlichung des Welternährungsberichts in Addis Abeba liefert wertvolle Einblicke in die globalen Hungerprobleme und zeigt bemerkenswerte Entwicklungen. Dem Bericht zufolge sank die Zahl der an Hunger leidenden Menschen im Jahr 2024 auf rund 673 Millionen, was einem Rückgang um etwa 22 Millionen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies unterstreicht einen positiven Trend, wenngleich die Lage in mehreren Krisengebieten weiterhin alarmierend bleibt.

Besonders besorgniserregend ist die ernährungsbedingte Notlage in spezifischen Regionen. Laut der von den Vereinten Nationen verwendeten Klassifizierung befanden sich über 35 Millionen Menschen in einem ernährungsbedingten Notfall, einschließlich fast zwei Millionen Menschen, die in katastrophale Ernährungsbedingungen gerieten. Besonders betroffen sind hier der Gazastreifen, der Südsudan, der Sudan, Haiti und der Jemen.

Trotz Verbesserungen in Teilen Südasiens, Südostasiens und Südamerikas zeigt die Situation in Afrika und Westasien eine gegenteilige Entwicklung, mit einer Verschärfung der Hungerprobleme. Prognosen zufolge könnten bis zum Jahr 2030 weltweit 512 Millionen Menschen unterernährt sein, von denen 60 Prozent in Afrika leben werden. Der Bericht hebt hervor, dass etwa 20 Prozent der afrikanischen Bevölkerung im vergangenen Jahr chronisch unter Hunger litten, was durch steigende Lebensmittelpreise weiter verschärft wird.

Im Jahr 2024 litten rund 2,3 Milliarden Menschen unter Nahrungsmittelunsicherheit, während ein Drittel der Weltbevölkerung sich keine gesunde Nahrung leisten konnte. Gleichzeitig stieg der Anteil der übergewichtigen Menschen signifikant an, was ungesunde Ernährungsgewohnheiten und den erhöhten Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln widerspiegelt.

Die deutsche Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan verurteilte die andauernden Hungernöte als inakzeptabel. Mathias Mogge von der Welthungerhilfe unterstrich die Bedeutung der weitergehenden Entwicklungszusammenarbeit, unabhängig von rückläufigen Hungerzahlen. Dies diene der Sicherung bereits erzielter Fortschritte. Jan Sebastian Friedrich-Rust von Aktion gegen den Hunger warnte eindringlich vor einer schwindenden internationalen Unterstützung aufgrund knapper werdender finanzieller Mittel.

Der Bericht macht deutlich, dass kontinuierliche Anstrengungen erforderlich sind, um Bereits erzielte Fortschritte zu konsolidieren und insbesondere die Herausforderungen in Afrika zu bekämpfen. Der globale Kampf gegen den Hunger erfordert somit ein verstärktes Engagement der internationalen Gemeinschaft sowie gezielte Maßnahmen, um die widerstandsfähigsten Gemeinschaften zu unterstützen und langfristige Lösungen zur Nahrungssicherung zu entwickeln.