Die geplante öffentliche Präsentation des neuen Wehrdienstgesetzes musste aufgrund signifikanter Meinungsverschiedenheiten zwischen den Koalitionspartnern, der Union und der SPD, verschoben werden. Ein Sprecher der SPD-Fraktion äußerte Bedenken bezüglich der Einbringung des Gesetzesentwurfs im Bundestag am ursprünglich vorgesehenen Datum. Innerhalb der SPD-Fraktion hatten intensive und teilweise hitzige Diskussionen dazu geführt, dass keine Einigung über die zuvor zwischen den Verhandlungsteams beider Parteien vereinbarten Eckpunkte erzielt werden konnte.
Zuvor hatten vier Fachpolitiker Ergänzungen zu dem von Verteidigungsminister Boris Pistorius vorgelegten Entwurf ausgearbeitet. Diese Ergänzungen beinhalteten unter anderem ein umstrittenes Losverfahren. Trotz einer grundsätzlichen Einigung auf diese Eckpunkte wurde die öffentliche Pressekonferenz zur Vorstellung des Gesetzentwurfs abgesagt, da erneut keine Übereinkunft erzielt werden konnte.
Ein Sprecher der Unionsfraktion zeigte sich überrascht über die fortbestehenden Differenzen und unterstrich die Wichtigkeit, schnellstmöglich zu einer Lösung zu gelangen. Doch der Zeitpunkt, wann der Entwurf zur ersten Lesung im Bundestag eingebracht wird, bleibt weiterhin unbestimmt. Der aktuelle Fokus der Parteien scheint sich von öffentlichen Darstellungen wieder hin zu internen Beratungen verschoben zu haben, was die Dynamik und den Fortschritt des Gesetzgebungsverfahrens weiter verkompliziert.