27. November, 2025

Märkte

Wall Street im Aufwind – und mit Blick auf die nächste Zinssenkung

Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik treiben die US-Börsen vor dem Feiertag nach oben. Tech-Werte profitieren besonders, Robinhood und Oracle gelingt ein Comeback.

Wall Street im Aufwind – und mit Blick auf die nächste Zinssenkung
Zinshoffnungen treiben die US-Indizes kräftig an. Robinhood und Oracle gehören zu den größten Gewinnern des Tages.

Die Aussicht auf günstigere Zinsen hellt die Stimmung deutlich auf

Am Mittwoch dominierten vorbörsliche „Thanksgiving“-Laune und frische Zinshoffnungen den Handel an der Wall Street. Die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell und weiteren Notenbankern sowie schwächer ausgefallene Konjunkturdaten ließen die Erwartungen einer erneuten Leitzinssenkung im Dezember steigen. Die Folge: ein breiter Anstieg der wichtigsten US-Indizes.

Der Dow Jones legte um 0,67 Prozent zu und schloss bei 47.427 Punkten. Der S&P 500 stieg um 0,69 Prozent auf 6.812 Punkte, während der Nasdaq 100 dank seiner Tech-Schwergewichte 0,87 Prozent gewann und auf 25.236 Punkte kletterte.

Robinhood und Oracle führen die Gewinnerliste an

Die stärkste Bewegung des Tages kam ausgerechnet von einem Wert, den viele bereits abgeschrieben hatten. Robinhood sprang an der Spitze des S&P 500 um fast elf Prozent nach oben. Auslöser war die Nachricht, dass der Onlinebroker gemeinsam mit Susquehanna die Mehrheit an der Derivatebörse LedgerX übernimmt – ein Schritt, der Robinhood im Derivatehandel strategisch deutlich besser positioniert.

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Oracle gewann vier Prozent. Der Softwarekonzern werde an der Börse unterschätzt, insbesondere bei seinen Aktivitäten rund um Künstliche Intelligenz, schrieb Brad Zelnick von Deutsche Bank Research. Die Aussicht auf steigende Nachfrage im Cloud- und KI-Segment verlieh der Aktie zusätzlichen Schub.

Auch Autodesk überzeugte mit starken Quartalszahlen und einem Upgrade durch Deutsche Bank Research. Die Titel stiegen um 2,4 Prozent.

Enttäuschungen bei Workday und im Hardware-Sektor

Am unteren Ende des S&P 500 stand Workday. Die Aktie verlor fast acht Prozent. Zwar hatte der Anbieter von Finanz- und Personalsoftware solide Zahlen geliefert, der Ausblick fiel jedoch flau aus – zu wenig für einen Markt, der derzeit klare Wachstumsindikatoren einfordert.

Im Hardware-Segment zeigten sich gegensätzliche Entwicklungen. Dell legte 5,8 Prozent zu, nachdem der Konzern verbesserte Quartalszahlen vorgelegt und sein Absatzziel für KI-Server angehoben hatte. HP Inc hingegen fiel um 1,4 Prozent, da der Ausblick hinter den Erwartungen zurückblieb.

Deere rutscht ab – und zieht die Branche mit nach unten

Ein schwacher Gewinnausblick drückte die Aktie von Deere um 5,7 Prozent nach unten. CNH Industrial verlor im Sog 3,3 Prozent. Der Landmaschinenmarkt steht derzeit unter Druck – sinkende Margen, schwächere Nachfrage und höhere Kosten belasten die Branche zunehmend.

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Einzelhändler überzeugen mit starken Zahlen

Urban Outfitters sorgte für einen der größten Kurssprünge des Tages. Der Modehändler meldete einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg, woraufhin die Aktie um 13,5 Prozent anzog und ihrer Rekordmarke aus dem August wieder näherkam. Schon am Vortag hatten Kohl’s und Abercrombie & Fitch die Anleger mit angehobenen Zielen positiv überrascht.

Vor dem Feiertag dominiert Zuversicht – doch sie bleibt fragil

Der Handelstag zeigte eine Wall Street, die den Blick klar nach vorn richtet: auf geldpolitische Impulse, auf KI-getriebene Umsatzchancen und auf stabile Verbrauchertrends. Die Rally fällt bemerkenswert breit aus, ihre Basis bleibt jedoch abhängig von den Inflationsdaten der kommenden Wochen – und vom tatsächlichen Kurs der Fed im Dezember.

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