30. Dezember, 2025

Global

Waffenverkauf an Taiwan verschärft Konflikt zwischen China und USA

Peking reagiert auf ein milliardenschweres US-Waffenpaket für Taiwan mit Strafmaßnahmen gegen amerikanische Firmen. An den Börsen bleiben die Folgen überschaubar.

Waffenverkauf an Taiwan verschärft Konflikt zwischen China und USA
Nach einem geplanten US-Waffenpaket für Taiwan reagiert China mit Sanktionen gegen amerikanische Rüstungskonzerne.

China verschärft im Streit um Taiwan erneut den Ton – und greift zu wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen. Nachdem Washington ein Waffenpaket für Taiwan von historischem Umfang angekündigt hat, verhängt Peking Sanktionen gegen eine Reihe amerikanischer Rüstungsunternehmen und deren Führungspersonal. Die Reaktion folgt einem bekannten Muster, fällt diesmal aber breiter aus als bei früheren Strafaktionen.

Ein Waffenpaket von historischem Ausmaß

Die USA planen den Verkauf von Rüstungsgütern im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar an Taiwan. Das Paket umfasst unter anderem Mittelstreckenraketen, Haubitzen und Drohnen. Sollte der US-Kongress zustimmen, wäre es das bislang größte Waffenlieferprogramm der Vereinigten Staaten an das selbstverwaltete Gebiet.

Für Peking ist das eine rote Linie. China betrachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebiets und lehnt jede Form militärischer Unterstützung der Insel strikt ab. Das chinesische Außenministerium erklärte, der geplante Verkauf verstoße schwerwiegend gegen das Ein-China-Prinzip und gefährde Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße.

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Sanktionen gegen Unternehmen und Manager

Kurz vor dem Wochenende kündigte China Sanktionen gegen 20 US-Rüstungsfirmen sowie zehn Führungskräfte an. Betroffen sind unter anderem Northrop Grumman, L3Harris Maritime Services, Boeing St. Louis und Red Cat Holdings.

Nach Angaben der chinesischen Behörden werden sämtliche beweglichen und unbeweglichen Vermögenswerte dieser Unternehmen in China eingefroren. Organisationen und Einzelpersonen in China ist es untersagt, mit den sanktionierten Firmen Geschäfte zu tätigen oder Kooperationen einzugehen.

Auch einzelne Manager stehen im Fokus. Unter ihnen ist Palmer Luckey, Gründer des Rüstungsunternehmens Anduril Industries. Den Betroffenen ist die Einreise nach China untersagt, ihre Vermögenswerte im Land werden blockiert.

Politische Symbolik statt wirtschaftlicher Wirkung

An den US-Börsen reagierten die betroffenen Aktien mit leichten Abschlägen, die jedoch rasch begrenzt blieben. Analysten werten die Sanktionen überwiegend als symbolisch. Viele der genannten Unternehmen erzielen nur geringe Umsätze in China oder sind dort ohnehin bereits durch frühere Handelsbeschränkungen eingeschränkt.

Der Schritt dient vor allem der politischen Signalwirkung. Peking demonstriert innen- wie außenpolitisch, dass Waffenlieferungen an Taiwan Konsequenzen haben. Die unmittelbaren wirtschaftlichen Effekte bleiben jedoch überschaubar.

Rüstungsaktien profitieren vom geopolitischen Umfeld

Unabhängig von den chinesischen Maßnahmen zählt der Rüstungssektor 2025 zu den stärksten Segmenten an den Aktienmärkten. Seit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus und angesichts eskalierender geopolitischer Spannungen haben viele Titel deutlich zugelegt.

Northrop Grumman gewann im Jahresverlauf rund 25 Prozent, Leidos etwa 30 Prozent und L3Harris rund 40 Prozent. Dienstleistungsorientierte Anbieter wie VSE legten sogar fast 90 Prozent zu.

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Zu den Top-Performern zählen zudem GE Aerospace und der US-Kriegsschiffbauer Huntington Ingalls mit Kursgewinnen von jeweils knapp 90 Prozent. In Europa ragt Rheinmetall mit einem Plus von über 150 Prozent heraus, während Elbit Systems seinen Börsenwert mehr als verdoppelte.

Eskalation bleibt kalkuliert

Chinas Sanktionen markieren eine weitere Eskalationsstufe im Taiwan-Konflikt, ohne die wirtschaftlichen Beziehungen grundlegend zu verändern. Für die betroffenen Unternehmen sind sie verkraftbar, für die Politik sind sie ein deutliches Signal. Der Rüstungssektor bleibt damit ein Spiegel geopolitischer Spannungen – und ein Profiteur eines zunehmend konfrontativen globalen Umfelds.