Angriff von unten
Volkswagen versucht es mit einem radikalen Schritt: Elektroautos im Niedrigpreissegment. Der E-Jetta, 2026 für umgerechnet unter 12.000 Euro erhältlich, soll vor allem junge chinesische Kunden locken. Es ist eine Kampfansage an die heimischen Anbieter, die bislang den Markt dominieren.
Vom Stufenheck zum Stromer
In Deutschland längst Geschichte, bekommt der Jetta in China ein zweites Leben. Seit 2019 als Submarke eingeführt, blieb der Erfolg überschaubar. 2025 setzte VW bis Juli rund 60.000 Fahrzeuge ab. Mit der E-Variante hofft der Konzern nun, das Blatt zu wenden – angepeilt werden bis zu 300.000 Verkäufe pro Jahr.
Kostenfaktor China
Um den Einstiegspreis zu ermöglichen, setzt VW auf lokale Plattformen, Zulieferer und schnellere Entwicklungszyklen. China-Chef Ralf Brandstätter spricht von bis zu 40 Prozent Kostensenkung. Die E-Jettas werden beim Joint Venture FAW-Volkswagen in Chengdu produziert, das bereits Modelle wie den Sagitar baut.

Ein riskantes Kalkül
Volkswagens Marktanteil in China schrumpft, vor allem im Elektromarkt, wo die Verkäufe zuletzt um ein Drittel einbrachen. Während heimische Konkurrenten mit aggressiver Preispolitik und hoher Innovationsgeschwindigkeit punkten, hinken die Wolfsburger hinterher. Der E-Jetta soll zur Rettung werden – oder zum nächsten Problemfall.
Exportträume und offene Fragen
Die E-Jetta-Familie könnte perspektivisch auch andere asiatische Märkte erobern. Doch Experten zweifeln, ob ein Billigmodell allein reicht, um die strategische Schwäche von Volkswagen in China zu beheben. Zumal die Konkurrenz von BYD bis Geely längst in höheren Stückzahlen und mit erprobter Technik liefert.
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