Der erstaunliche Aufstieg von Natasha Prior in die australische Frauenfußball-Nationalmannschaft Matildas ist eine Geschichte des Durchhaltevermögens und der Inspiration. Nachdem die heute 26-jährige Verteidigerin ursprünglich wegen wiederholter Gehirnerschütterungen mit nur 21 Jahren vom Fußball zurücktrat, erlebt sie nun einen bemerkenswerten Aufstieg in ihrer Karriere. Die Entscheidung, ihre Fußballstiefel wieder anzuziehen, hat sich gelohnt: Nach einer beeindruckenden Saison mit den Newcastle Jets fand sie sich letzten Monat im Kader von Trainer Tom Sermanni wieder.
Beim Freundschaftsspiel gegen Taiwan am Mittwoch in Melbourne konnte sie bereits ihr Können auf internationaler Bühne unter Beweis stellen. Bereits in der 10. Minute gelang ihr ein sehenswerter Volleytreffer, der den Matildas auf ihrem Weg zu einem 3:1-Sieg über Taiwan half. Die 28.000 Zuschauer feierten sie und machten sie zu einem Teil der „Matildas-Mania“, die das Land seit der letztjährigen Heim-WM begeistert.
Priors Weg zurück aufs Spielfeld begann mit einer schweren Entscheidung: Nach einem harten Schlag auf den Kopf während eines Spiels bei Canberra United beschloss sie, die sportliche Laufbahn hinter sich zu lassen, um sich beruflich neu zu orientieren. Doch die Leidenschaft für den Sport flammte während der Weltmeisterschaft wieder auf, als sie als Fan im Stadion saß und den Wunsch verspürte, wieder selbst auf dem Platz zu stehen.
Heute jongliert Prior souverän zwischen ihrer Fußballkarriere und ihrer beruflichen Rolle als Risikoanalystin bei Deloitte. Trainer Sermanni, der darauf abzielt, jungen talentierten Spielerinnen wie Prior Spielpraxis zu geben, lobt ihre Fähigkeiten und sieht in ihr eine vielversprechende Kandidatin für das kommende Länderspiel gegen Taiwan am Samstag in Geelong.
Unterstützung erhält sie auch von ihrem Vater Spencer Prior, einem ehemaligen Premier-League-Verteidiger und Assistenten von Sermanni, der sie auf ihrem beeindruckenden Weg begleitet hat. Mit einer Mischung aus Talent, Durchsetzungsvermögen und einem Hauch väterlicher Gene hat Natasha Prior nun ihren Platz im Rampenlicht gefunden.