Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen hat seine Beteiligung an Rivian, einem vielversprechenden Konkurrenten von Tesla aus den Vereinigten Staaten, weiter ausgebaut. Bereits im vergangenen Jahr hatte Volkswagen eine Milliarde US-Dollar in Rivian investiert. Nun erweitert der Konzern seine Investition um eine weitere Milliarde Dollar, nachdem Rivian die vorab festgelegten finanziellen Kriterien erfolgreich erfüllt hatte.
Mit dieser zusätzlichen Kapitalspritze erhöht Volkswagen seinen Anteil an Rivian auf beachtliche 8,6 Prozent. Diese Investitionen sind Teil einer umfassenderen strategischen Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen, die darauf abzielt, insgesamt bis zu 5,8 Milliarden Dollar in die Partnerschaft zu leiten. Von diesem Betrag sind 3,5 Milliarden Dollar speziell für den Erwerb von Rivian-Anteilen vorgesehen, während die verbleibenden 2,3 Milliarden in die Entwicklung eines gemeinsamen Unternehmens namens Rivian Volkswagen Technologies investiert werden.
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen fokussiert sich auf die Entwicklung einer fortschrittlichen Elektronik-Architektur und spezialisierter Softwarelösungen, die den technologischen Bedarf beider Partner abdecken sollen. Volkswagen hofft dabei auf die Expertise von Rivian, um die eigenen Herausforderungen im Softwarebereich erfolgreich zu meistern. Gleichzeitig plant Rivian, die Investitionen von Volkswagen zu nutzen, um die Produktion eines kostengünstigeren Fahrzeugmodells aufzunehmen, mit dem Ziel, die Verkaufszahlen im kommenden Jahr signifikant zu steigern.
Ein wichtiges Projekt aus dieser Zusammenarbeit ist die Entwicklung des Elektro-Kleinwagens ID.1, dessen Produktion im Jahr 2027 im Volkswagen Werk Palmela in Portugal beginnen soll. Oliver Blume, der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, betont, dass die von Rivian entwickelte Technologie künftig im gesamten Konzern Anwendung finden soll, beginnend mit der Marke VW, gefolgt von Audi und Porsche.
Interessanterweise bleibt der chinesische Markt von dieser Kooperation ausgeschlossen, da Volkswagen in diesem Marktsegment bereits mit dem einheimischen Hersteller XPeng zusammenarbeitet. Trotz anhaltender finanzieller Herausforderungen im Gesamtergebnis muss Rivian für weitere finanziellen Unterstützungen aus dem Hause Volkswagen auch technologische Fortschritte nachweisen. Die nächsten für Rivian geplanten Investitionen aus Wolfsburg sind für die Jahre 2026 und 2027 vorgesehen. Die Freigabe dieser Zahlungen wird an die Erreichung spezifischer technologischer Meilensteine und die Aufnahme der Produktion gekoppelt.