Zum Wochenschluss begannen die asiatischen Finanzmärkte mit einem deutlichen Abwärtstrend, verursacht durch die Verkündung neuer Zölle durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Besonders signifikant sind die angekündigten 100%igen Einfuhrzölle auf pharmazeutische Produkte, die ab dem 1. Oktober in Kraft treten sollen. Trump begründete diese Maßnahmen mit der Notwendigkeit, die nationale Sicherheit zu gewährleisten und der steigenden Flut von ausländischen Möbel- und Schrankimporten entgegenzuwirken. Diese Ankündigung führte umgehend zu diplomatischen Spannungen, da ausländische Lastwagen und deren Einzelteile als schädlich für amerikanische Produzenten bezeichnet wurden, obwohl die Mehrzahl dieser Produkte in Nordamerika gefertigt wird.
Auf diese Nachrichten hin verzeichneten US-Futures sofort einen Wertverlust, während die Ölpreise einen leichten Anstieg erfuhren. In Japan erlebte der Nikkei 225 eine Abnahme von 0,3% und schloss bei 45.629,79. Besonders stark betroffen waren die Anteile von Sumitomo Pharma, die ein Minus von 5,2% aufwiesen, sowie Chugai Pharmaceutical, dessen Aktien um 3,9% sanken.
In der Metropolregion Tokio stiegen die Inflationszahlen im September im Jahresvergleich um 2,5%, ähnlich wie im Vormonat. Diese Entwicklung übertraf die angestrebte Zielmarke der Bank of Japan von 2% und führte zu Spekulationen über mögliche Zinserhöhungen. Auch der südkoreanische Kospi-Index gab um 2,5% nach, da die Befürchtungen hinsichtlich der fortdauernden Zollverhandlungen mit den USA zunahmen.
Die chinesischen Börsen schlossen ebenfalls im Minus: Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0,7% auf 26.313,66, und der Shanghai Composite Index reduzierte sich um 0,1% auf 3.850,07. Im Gegensatz dazu zeigte der australische Markt Stärke und verzeichnete im S&P/ASX 200 ein Plus von 0,2%. Der indische BSE Sensex war ebenfalls betroffen und fiel um 0,7%, während der taiwanische Taiex einen Rückgang von 1,5% verzeichnete.
Auch an der Wall Street setzte sich der Druck fort, da diese am Donnerstag den dritten Rückgang in Folge erlebte. Der S&P 500 fiel um 0,5% auf 6.604,72, was die längste Verlustserie innerhalb eines Monats markierte. Der Dow Jones und der Nasdaq schlossen ebenfalls im negativen Bereich. Trotz dieser Entwicklungen zeigt sich die US-Wirtschaft überraschend resilient, was jedoch die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen durch die Federal Reserve erschwert. Diese Aussicht wirft Fragen über die rasche Erholung der Märkte seit April auf, da anhaltende Zinserhöhungen die Bewertungen beeinträchtigen könnten.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg leicht, während die Ölpreise ein moderates Plus erzielten. Die asiatischen Märkte sehen sich daher mit der Herausforderung konfrontiert, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen robustem Wirtschaftswachstum und restriktiver Geldpolitik zu finden.