04. November, 2024

Wirtschaft

Vinci trotzt Erwartungen: Umsatzsteigerung und Marktreaktionen

Vinci trotzt Erwartungen: Umsatzsteigerung und Marktreaktionen

Der französische Mischkonzern Vinci hat seine Umsätze in den ersten neun Monaten dieses Jahres leicht steigern können, was insbesondere auf die positiven Geschäfte im europäischen Ausland zurückzuführen ist. Mit einem Umsatzanstieg von über drei Prozent erreichte das Unternehmen einen Wert von 52,3 Milliarden Euro, wie am Donnerstagabend in Rueil-Malmaison bekannt gegeben wurde. Trotz dieses Wachstums blieben die Erwartungen hinter den Marktprognosen zurück, was am Aktienmarkt nicht unbemerkt blieb.

Besonders bemerkenswert war der Umsatzsprung in Europa, wo außerhalb Frankreichs ein Zuwachs von fast zehn Prozent auf 19 Milliarden Euro berichtet wurde, während in Frankreich selbst der Umsatz um knapp drei Prozent auf 22,5 Milliarden Euro anstieg. Dennoch geriet die Aktie von Vinci am Freitag unter Druck und fiel um fast sechs Prozent, näherte sich damit zwischenzeitlich einem Jahrestief, bevor sich der Verlust auf etwa zwei Prozent verringerte, was dem Unternehmen dennoch die rote Laterne im EuroStoxx 50 einbrachte.

Im Baugeschäft, Vinchis größtem Segment, legte der Umsatz lediglich marginal um knapp ein Prozent auf 23,5 Milliarden Euro zu. Im Gegensatz dazu glänzte das Geschäft mit Autobahnen und Flughäfen mit einem kräftigen Wachstum von sieben Prozent. Trotz des Wachstums in diesem Bereich bleibt es mit einem Umsatz von 8,9 Milliarden Euro nur das drittgrößte Segment des Unternehmens. Zum Gewinn für diesen Zeitraum äußerte sich Vinci nicht, traditionell werden hier keine Angaben gemacht. Mit einem Auftragseingang, der um ein Prozent auf 48,4 Milliarden Euro stieg, wuchs der Auftragsbestand um sechs Prozent auf 66,8 Milliarden Euro.

Die Unternehmensleitung bestätigte ihre Prognosen für das Jahr, sieht jedoch einen weniger starken Erlöszuwachs als 2023 voraus. Beim operativen Gewinn hingegen erwartet Vinci einen Anstieg. Allerdings herrscht Unsicherheit bezüglich des Nettogewinns aufgrund der jüngsten Regierungspolitik, die mehr Steuern von Großunternehmen fordert. Diese Entscheidung könnte Vinci mit 400 Millionen Euro belasten, etwas mehr als zuvor erwartet. Im Jahr 2023 hatte Vinci einen Nettogewinn von 4,7 Milliarden Euro erzielt.